Ziemlich streng

Die Fußballergewerkschaft (VdF) ehrte gestern im Rahmen ihrer "Bruno-Gala" die herausragenden Spielerinnen und Spieler der Saison. Also hätte wohl das eine oder andere A-Nationalteam-Mitglied auf einen Sprung ins Wiener Rathaus schauen sollen, um sich dort zum Zwecke der Beglückwünschung die Hände schütteln zu lassen. Kein Problem?Doch. Teamchef Marcel Koller lässt acht Tage vor dem Hit gegen Deutschland keinen aus dem Mannschaftshotel. Er betrachtet ein derartiges Verbot als normalen Vorgang im Zuge einer professionellen Vorbereitung, als Verharren auf einer "klaren Linie", die man auch nicht verlässt, wenn einem irgendetwas "von außen aufgeschwätzt" wird. Oder ist es bloße Machtdemonstration eines Teamchefs, Sturheit eines kleinlich arbeitenden Schweizers?Wahrscheinlich wär’s egal, würde sich Jakob Jantscher kurz ins abendliche Scheinwerferlicht stellen. Aber vielleicht ist es auch nur gewöhnungsbedürftig, dass ein Teamchef Dinge ändert, die in Österreich bisher oft in der Schublade mit der Aufschrift "Eh’ wuascht" verschwunden sind.