Meinung/Kolumnen/Anstoss

Reformwillig

Die Reformen sind beschlossen. Das ist schon ein Fortschritt.

Bernhard Hanisch
über die Bundesliga

Die Bundesliga hat Glück. Sie ist nämlich konsumentenfreundlich spannend. Weil sich Sturm Graz zumindest im ersten Meisterschaftsviertel hartnäckig in den Titelkampf einmischt. Weil der Wiener Austria zugetraut wird, die vorhandene Luft nach oben, künftig doch einmal auch zu atmen. Das vorausgesagte einsame Duell zwischen Salzburg und Rapid hat sich noch nicht als Alleinstellungsmerkmal durchgesetzt. Jedenfalls ein sportliches Ablenkungsmanöver im österreichischen Profifußball von all den anderen Problemen, die nicht wie von Zauberhand beiseitegeschoben sind.

Die Reformen sind beschlossen. Das ist schon ein Fortschritt. Und sie kommen tatsächlich ab der Saison 2018/’19. Das ist eigentlich unglaublich. Sechzehn Klubs und ein neuer Modus werden den Unterbau für die Eliteklasse bilden. Ein Unterbau, der auch wieder Amateurbedingungen erlauben wird. Mit Sicherheit die einzige Möglichkeit, der regelmäßigen Explosion diverser heimischer Klubs Einhalt zu gebieten. Vorausgesetzt, die Amateur-Klubs verzichten auf professionell verschleierte Schwarzgeldzahlungen.

Die Bundesliga wird darauf achten müssen. So wie sie in erwärmender Art ab 23. Oktober auf die Konsumenten achtet, Sonntagsspiele um 19 Uhr schlicht für unzumutbar erklärt und fünf Stunden früher beginnen lässt.

Die Zeiten ändern sich – die Bundesliga zeigt den Willen zur Reform.