Jammern verboten
Red Bull Salzburg, die beste Mannschaft Österreichs, ließ unzählige Möglichkeiten ungenutzt.
über den Bundesliga-Titelkampf
Um das aufkommende Gejammer der Unsportlichkeit gleich im Keim zu ersticken: Austria Wien wird ein verdienter Fußball-Meister werden. Vermutlich schon Mittwoch, weil ja bereits ein Unentschieden gegen Mattersburg genügt. Und da den abstiegsbedrohten Burgenländern ein Punkt die Wahrung der Erstklassigkeit sichert, hallt bereits „Schiebung“ durch die Generali Arena.
Das mag verfrüht sein, unfair gar. Unverständlich ist es nicht. Zu viel steht für beide Teams auf dem Spiel: in erster Linie Geld. Das bisschen angekratzte Image ist rasch wieder aufpoliert, etwa mit einem Einzug in die Champions League.
Ratschläge vom Konkurrenten ließen nicht lange auf sich warten: „Wenn ich Austria-Trainer wäre, dann würde ich dieses Risiko nicht eingehen“, sagt Salzburg-Coach Schmidt zum möglichen Remis.
Jammern brauchen die Herren von Red Bull nicht. Die beste Mannschaft Österreichs ließ unzählige Möglichkeiten ungenutzt, um die erfolgreichste Mannschaft Österreichs zu werden. Den Salzburgern fehlte weniger eine Vision als ein Fixstern, um den sich das Fußball-Imperium in guten wie in schlechten Zeiten drehen kann. Bei der Austria ist diese Rolle strukturbedingt einfacher auszufüllen, doch das soll die Leistung von Trainer Peter Stöger nicht schmälern.
Salzburg bleibt die Hoffnung. Der erfolgreiche Kampf mit dem Liga-Krösus hat zuletzt mehrere Meistermannschaften aufgerieben (Rapid 2008, Sturm 2011).