Meinung/Kolumnen/Anstoss

Europa für Österreich

Österreichs Eishockey hat sich aus der kanadischen Umklammerung gelöst

Peter Karlik
über Österreichs Eishockey

Die am Freitag zu Ende gegangene Saison der Erste Bank Liga hat einen sehr positiven Trend verdeutlicht: Österreichs Eishockey hat sich aus der kanadischen Umklammerung gelöst. Die Schweden Christer Olsson, Tommy Samuelsson und der Finne Hannu Järvenpää haben bei ihren Teams KAC, Vienna Capitals und Villacher SV hervorragende Arbeit geleistet .

Warum ihre skandinavische, bzw. europäische Herkunft so wichtig ist? Weil endlich die kanadische Vorherrschaft auf den Trainerbänken in Österreich beendet ist. In Kanada gibt es mehr als 620.000 registrierte Spieler. Dort muss ein Trainer kein Ausbilder, sonder nur ein Coach sein. Er kann Spieler nach Fehlern oder Verfehlungen einfach aus dem Team werfen, weil Hunderte andere Spieler nachdrängen.

In Europa im Allgemeinen und in Österreich im Speziellen ist das nicht so. Hier gibt es zirka 10.000 Vereinsspieler. Jeder, der es in die Nähe einer Profimannschaft geschafft hat, muss gepflegt werden wie eine sensible Pflanze. Das verstehen europäische Trainer wesentlich besser. Eine Mannschaft ist nur so stark wie die Summe aller Individuen, sagt Capitals-Trainer Tommy Samuelsson.

Auch wenn es in Wien oder Villach nach dem Ausscheiden im Finale und im Viertelfinale Enttäuschungen gibt, der eingeschlagene Weg ist absolut der richtige. Für die Vereine und das Nationalteam.