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Auswüchse

Ende März sollte ich wissen, was ich am 12. Juni gedenke zu tun

Philipp Albrechtsberger
über Doping-Kontrollen

Ja, ich spiele Minigolf, was offiziell in Österreich Bahnengolf heißt. Und, ja, es gibt ein Ligensystem sowie Großbewerbe (EM, WM, Europacup). Doch darum geht es jetzt nicht. Es geht um Doping beziehungsweise um den Kampf dagegen. Ein Kampf um sauberen, ehrlichen Sport; ein Kampf, der unverzichtbar ist; ein Kampf, der nicht zu gewinnen scheint und daher mitunter seltsame Formen annimmt.

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Für die besten Bahnengolfer der Welt gelten im Großen und Ganzen die gleichen Anti-Doping-Bestimmungen wie etwa für Marcel Hirscher oder Usain Bolt. Darunter fallen pro Quartal die Angabe des Übernachtungsorts, der Wettkämpfe, Trainings sowie anderer regelmäßiger Tätigkeiten (Arbeit, Uni). Ende März sollte ich wissen, was ich am 12. Juni gedenke zu tun. Während sich bei Usain Bolt vermutlich ein Stab an Mitarbeitern darum kümmert, stellt die Meldepflicht viele Amateure, die arbeiten (im ungünstigsten Fall im Außendienst) oder studieren, vor gröbere Probleme.

Für viele kleine Sportverbände stellen die Mittel der Bundes-Sportorganisation die einzig ernst zu nehmende Einnahmequelle dar. Eine Gegenleistung ist das Zustimmen zum Anti-Doping-Code.

PS: Ich bin ab Montag auf Urlaub. Dem KURIER-Leser ist das egal, der Anti-Doping-Agentur nicht. Sie weiß es längst.