Meinung/Kolumnen/Anstoss

Zerbrochen

Operettenhaft, ein bisschen österreichisch halt, ist das alles.

Bernhard Hanisch
über die Bundesliga

Die Bundesliga bemüht sich. Wirklich. Um eine Abwicklung der Meisterschaft, die schließlich gerecht sein soll. Fragen tun sich dennoch auf in diesen Tagen. Unebenheiten, die den geruchslosen, den fairen Wettbewerb stören.

Machtlosigkeit stellt sich jedenfalls ein, wenn böse Zungen behaupten, es sei der Klubmanager des SV Grödig gewesen, der im Zuge einer völlig verunglückten Schneebefreiungsaktion den eigenen Stadionrasen zur Mondlandschaft verwandelt hätte. Gerüchte. Aber dass ausgerechnet der große, reiche Nachbar aus Salzburg, der streng genommen ein Konkurrent in der Bundesliga sein sollte, bei der Sanierung entscheidend unter die Arme greift, lässt eine besondere Optik entstehen. Eine etwas schiefe nämlich. So schief, dass der Wettbewerb plötzlich im etwas verzerrten Bild erscheint. Grödig wird beispielsweise keine Lizenzprobleme mehr haben, die auf einem etwaig fehlenden beheizten Grün beruhen könnten.

Operettenhaft, ein bisschen österreichisch halt, ist das alles. Aber so richtig am Gerechtigkeitssinn kratzt jenes Urteil, welches von eben dieser Bundesliga im Fall Marko Stankovic (Sturm Graz) gefällt wurde. Drei Spiele Sperre. Zwei unbedingt, eines bedingt, für ein Foul der bösesten Sorte an Wolfsbergs Roland Putsche. In einem Moment, in dem das Spiel schon unterbrochen war.

Übrig bleiben: ein Wadenbeinbruch und ein die Gerechtigkeit verletzender Vertrauensbruch.