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Verstimmt

Österreichs schönstes (mit Hypo-Geld finanziertes) Stadion steht am falschen Ort.

Wolfgang Winheim
über Erkenntnisse nach dem Testspiel

Über 22.000 Personen hatten laut ÖFB Ländermatch-Karten gekauft. Davon befanden sich geschätzte 17.000 im Stadion. Und deren Beifall erreichte einen Lärmpegel von maximal 5000 – selbst in den ersten 45 Minuten, als die Leistung laut Marko Arnautovic – hört, hört – "Weltklasse" war. Dessen Teamchef drückte sich süffisanter aus. "Vielleicht sind die Leute in Klagenfurt Fußball auf diesem Level nicht gewohnt und wollten ihre Stimme schonen."

Das Unentschieden war kein Sieg für Österreich. Und eine Niederlage für Klagenfurt. Österreichs schönstes (mit Hypo-Geld finanziertes) Stadion steht am falschen Ort. Das war die Erkenntnis Nummer 1 vom 1:1.Und die Erkenntnis Nummer 2? Dem Nationalteam fehlt der Plan B. Das Spiel funktioniert, solang Laufwunder Junuzovic und Co ihre Gegner in deren eigenen Hälfte ständig attackieren. Aber das Team gerät ins Wanken, wenn es (wie von Koller testhalber angeordnet) dem Gegner das Feld überlässt. Der Spielaufbau aus der eigenen Abwehr heraus klappt nach wie vor nicht.

Erkenntnis Nummer 3 vom internationalen Mittwoch: Freundschaftsspiele sind notwendig, aber nicht mehr zeitgemäß. Der zahlende Fan hat kein Verständnis dafür, dass geprobt werden muss. Auch nicht in unserem Fußball-Vorbildland. In Stuttgart wurden die deutschen Stars nach dem glücklichen 1:0 gegen Chile aus dem Stadion gepfiffen. Gleiches passierte in Kärnten wenigstens nur Marko A.