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Anstoß: Nullen

Hauptsach’, die Skier laufen und die Trainer saufen! Dieser Spruch des kauzigen Betreuervaters vom fünffachen ehemaligen Gesamtweltcupsieger Marc Girardelli hat seine Gültigkeit verloren. Der Ski-Weltcup verkommt zur staubtrockenen Angelegenheit. Zumindest in Sotschi. Dort gilt – wie in ganz Russland – für Autofahrer 0,0. Dort lauern an jeder Ecke die Kontrollore.Rennläufer und Serviceleute haben sich darauf eingestellt, dass sie allein schon wegen der Nähe zur Krisenregion im Nordkaukasus ständig mit Security-Checks konfrontiert werden. Überrascht sind sie von Sotschi dennoch. Und zwar positiv. Erstmals wird im Vorfeld eines Großereignisses über eine neue Strecke nicht gemeckert, ja sogar geschwärmt. Nur Bode Miller wahrt die Tradition, indem der US-Amerikaner über die russische Olympia-Piste flucht: Da sei keine Abfahrt, sondern nur ein Super-G. Aber Lob aus dem Mund des Pisten-Hippies ist generell so selten wie ein russischer Skierfolg.Nach der Olympia-Blamage in Vancouver ließ Wladimir Putin die gesamte Wintersportführung absetzen. Die soll nur im Frustsaufen Spitze gewesen sein.

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