Kollektives Versagen
Die aktuelle Austria-Krise ist hausgemacht. Jede einzelne Position im Verein trägt ein Schäuferl dazu bei.
über Austrias Krise
Das Positive vorweg: Es kann nur noch bergauf gehen mit der Austria. Die Wiener sind aus vielen Gründen auf dem Tabellenboden der Realität angelangt, weil einige Faktoren derzeit negativ ineinandergreifen: Die Neuverpflichtungen sind keine Verstärkungen, Sportdirektor Parits hat bei den Transfers kein glückliches Händchen bewiesen.
Die Spieler verweisen seit Wochen auf starke Leistungen im Training, doch was nützen die netten Worte, wenn in den Spielen die einfachsten Dinge nicht gelingen? Einerseits sind die Spieler – logisch – mental angeschlagen, auf der anderen Seite qualitativ vielleicht doch nicht so gut wie allgemein eingeschätzt.
Viele Fans vergleichen instinktiv das Team mit der Meistermannschaft von Peter Stöger, der man schon damals angemerkt hatte, dass der Erfolgslauf nicht ewig anhalten würde. Auch mit Stöger hätte es in Folge Probleme gegeben, wahrscheinlich andere, vielleicht nicht so gravierende. Trainer Gerald Baumgartner muss mit dem vorhandenen Spielermaterial arbeiten und endlich eine klare Linie finden. Wenn er die Offensive kritisiert und gleichzeitig manchen Routinier links liegen lässt, ist das freilich seine Entscheidung. Vielleicht täte es der Austria aber gut, wenn der eine oder andere einmal auf den Tisch hauen würde.
alexander.strecha@kurier.at