Folgenschwer
Von Wolfgang Winheim
Schachtar Donezk hat ganz andere Probleme als die Champions League
über politische Themen im Fußball
In Tel Aviv musste das Stadtderby zwischen Hapoel und Maccabi wegen Schlägereien abgebrochen werden. Obwohl man meinen müsste, die leidgeprüften Israeli hätten angesichts des Palästinenser-Konflikts andere Sorgen, als sich beim Fußball zu prügeln.
In der Ukraine schickt sich Schachtar Donezk nach dem 7:0-Auswärtssieg gegen BATE Borissow an, die Weißrussen auch im heutigen Heimspiel zu deklassieren, obwohl Schachtar im 1190 Kilometer von Donezk entfernten Lemberg antreten muss und der Klub somit ganz andere Probleme hat als die Champions League.
In Barcelona wird nach einer 0:1-Heimpleite gegen Vigo von Messi, Neymar eine Wiedergutmachung (= Auswärtssieg gegen Ajax Amsterdam) gefordert, obwohl auch in Barcelona aus ganz anderem Grund Anspannung herrscht. Viele Katalanen (darunter Bayern-Trainer Guardiola) verlangen eine Abnabelung von Spanien. Am kommenden Sonntag (9. 11.) wollen sie darüber abstimmen.
Zum historischen Datum war der 9. November jedenfalls vor 25 Jahren geworden. Zumal am 9. 11. 1989 die Berliner Mauer fiel. Sechs Tage später verlor die DDR in Wien ihr allerletztes Bewerbsspiel gegen Österreich in der WM-Qualifikation. Auch die DDR-Kicker hatten damals andere Sorgen, doch zugleich das Ziel, sich in die internationale Auslage zu spielen. Somit ist es nicht angebracht, das 3:0 von Toni Polster und Co. 25 Jahre danach zu schmälern.