Anstoß: Einsamer Verlierer
Von Harald Schume
Und wieder einmal führt sich das österreichische Tennis im internationalen Zirkus selbst vor. Überspitzt ausgedrückt: Ivo Karlovic, der 2,08-Meter-Mann aus Kroatien, kann nichts, außer groß sein und gut aufschlagen. Trotzdem hat er gegen Jürgen Melzer fünf Breaks gemacht, das kommt einer Weltsensation gleich. Bzw. einer rot-weiß-roten Bankrotterklärung.In der Weltrangliste wird sich Melzer nach den Australian Open um Platz 45 einpendeln. Dort, wo er ein Jahrzehnt herumdümpelte, ehe ihn eine tolle Saison in die Top 10 spülte. Freilich wird er der beste österreichische Tennisspieler bleiben. Unangefochten. Weil die Konkurrenz nicht vorhanden oder, wie im Falle Thiem, zu jung ist.Vielleicht sollte der Tennisverband Nachhilfe beim Golfverband nehmen. Durch die akribische, minutiös geplante Arbeit der schwedischen Trainer Jendelid und Forsbrand ist Brier als Einzelkämpfer längst Geschichte – für Olympia 2016 in Rio machen sich neben Wiesberger und Wiegele die Nachwuchs-Asse Trappel, Schwab und Goger Hoffnungen auf einen der zwei Startplätze. Ob’s bis dahin wohl ein zweiter Tennis-Herr in die Top 100 schafft?
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Hintergrund
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