Keine Panik vor dem Pickerl
Von Johanna Kreid
Gratis überall parken ist in Großstädten nicht mehr möglich.
über das Parkpickerl in Döbling
Dieser Tage wird gerne – oder zumindest häufig – gewählt. Ab morgen etwa in Döbling: 56.000 Bewohner des Bezirks können bis 22. November darüber abstimmen, ob sie für oder gegen ein Parkpickerl in Döbling sind.
Mit der Parkplatzsuche verhält es sich ja wie mit vielen Dingen im Leben: Schnell soll es bitte gehen, aber möglichst nichts kosten. Dass sich das in einer Großstadt mit bald zwei Millionen Einwohnern nicht ausgeht, leuchtet mittlerweile auch vielen Parkpickerl-Skeptikern ein.
Eine Ausnahme ist die FPÖ, die auch diesmal nicht um einen originellen Vorschlag verlegen ist. Die Wiener Blauen träumen vom kostenlosen Parken für alle Wiener: Jeder Stadtbewohner bekäme demnach ein Pickerl, mit dem er in jedem Bezirk gratis parken darf. (Nur ein Freibier-Pickerl brächte wohl noch mehr Wählerstimmen.)
Auf Nachfrage, wie sich das ausgehen soll, hört man bloß: "Es würde sich verteilen."
Die Erfahrung zeigt: Gratis überall parken ist in Großstädten nicht mehr möglich. Auch in Wien bräuchte es eine flächendeckende Lösung. Denn führt ein Bezirk das Pickerl ein, stehen die Autos beim Nachbarn – und die Debatte geht dort los.