Meinung

Hillarys Geschichte

Hillary Clinton war die Erleichterung anzumerken, es endlich (so gut wie) geschafft zu haben.

Andreas Schwarz
über Hillarys Geschichte

"Wir haben heute Nacht Geschichte geschrieben" - Hillary Clinton war die Erleichterung anzumerken, es endlich (so gut wie) geschafft zu haben. Die Geschichte ist eine zweifache: Sie wird als demokratische Präsidentschaftskandidatin die erste Frau in der US-Geschichte sein, die ins Rennen um das Weiße Haus geht. Und sie hat die eigene Geschichte, an der Nominierung für die Demokraten schon einmal gescheitert zu sein (damals gegen Barack Obama), ausgebügelt - gegen den linken Träumer Bernie Sanders hatte die knallharte Realistin Hillary Clinton am Ende ein leichteres Spiel.

Jetzt lautet das Duell: Ehemalige First Lady, nebsther Senatorin und Ex-Außenministerin, also eine Frau mit Politik-Erfahrung, gegen den Wirtschafts-Tycoon und Verbal-Rüpel Donald Trump. Und entschieden ist dieses Duell noch lange nicht. Vor Monaten hat dem Rabauken niemand zugetraut, die republikanische Präsidentschaftskandidatur zu schaffen. Jetzt steht er auf Augenhöhe mit Hillary Clinton.

Und auch wenn sie wohl recht haben mag mit ihrer Kampfparole, dass Trump "mental nicht geeignet ist", US-Präsident zu sein: Für viele Amerikaner ziehen die simplen Parolen Trumps (kennen wir das nicht von irgendwo??), während Hillary Clinton immer noch damit kämpft, keine Sympathieträgerin zu sein, aufgesetzt und unterkühlt zu wirken. Auch das ist ihre Geschichte. Die der Rückkehr ins Weiße Haus muss die ehemalige First Lady erst schreiben.