Das große Leid der Fastenzeit
Von Julia Schrenk
Kein. Einziges. Stück. Schokolade. In. Der. Fastenzeit. Chips, Soletti und Gummibären sind aber erlaubt!
über Schokoladen-Faster
ALARM! "Todes-Orkan zerstört Ostern" – Die Nachricht kam am 1. April, war aber leider nicht als Scherz gemeint. Und bevor überhaupt Zeit war, die Todesnachricht zu verbreiten, gab die Katholische Jugend schon ein Dementi ab: Auf Twitter erklärte sie, dass sie "trotz des Sturms ziemlich fix mit der Auferstehung Jesu" rechnet. Was gut ist, schließlich werden die einen oder anderen Regelbefolger zu Ostern ja von ihrem Leid befreit. Dem Leid der Fastenzeit. Kein Fleisch. Kein Alkohol. Nix Süßes.
Mit der Befolgung der selbst auferlegten Fasten-Regeln hat‘s dann aber doch bei dem einen und der anderen nicht ganz so geklappt. Weil, dass heuer nach dem Aschermittwoch noch ein Skiurlaub ansteht, war ein bissl blöd. Weil auf der Skihütte isst man Berner Würstel und Kaiserschmarren und nicht Salatplatte und Obstteller.
Zumindest etwas ambitionierter sind da schon die berühmten Schokoladen-Faster. Erklärtes Ziel: Kein. Einziges. Stück. Schokolade. In. Der. Fastenzeit.
Chips, Soletti und Gummibären sind aber erlaubt!
Wobei, so streng muss man da ja gar nicht sein (hat mir ein praktizierender Katholik meines Vertrauens gesagt). Die Sonntage sind nämlich vom Fasten irgendwie ausgenommen und weil der Samstagabend irgendwie schon zum Sonntag zählt, kann man Samstagabend schon seinen Spritzwein trinken. Ganz legal, sozusagen. Super, mehr will man ja gar nicht.
Spätestens heute Abend hätte der österliche Verzicht aber ohnehin aufgehört.
Dann muss man nämlich auf den Fußballplatz gehen, weil der SC Zwettl (übrigens die tollste Fußballmannschaft der Welt aller Zeiten!) sein Heimspiel hat. Und so wie immer beim Heimspiel am Karfreitag gibt‘s am Fußballplatz dann zwar Fisch-Burger statt der Kotelette-Semmel und Käse-Kornspitz statt Extrawurstsemmel. Aber halt nur alibimäßig. Weil in Wirklichkeit schmeckt den meisten halt schon das Bratwürstl mit Bier einfach besser.