Meinung

Daheim bleiben und viel sparen

Mit den steigenden Immobilienpreisen in Städten und dem zunehmenden Bedürfnis nach Grünraum hat es in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Menschen ins Umland gezogen. Der negative Effekt war neben Zersiedelung der Landschaft auch das Pendeln zum Arbeitsort. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Nerven – egal ob mit Pkw oder Öffis. Mit den einen steht man oft im Stau, auf die anderen wartet man mitunter lange und dann gibt es nicht einmal einen Sitzplatz. Die tägliche Frustration hat schon bei einigen dazu geführt, reumütig wieder in die Stadt zurückzukehren.

Die Regierung ist in ihrem Programm übereingekommen, Abhilfe zu schaffen. Zum einen mit dem 1-2-3-Ticket, dass das Pendeln günstiger machen soll. Zum anderen mit noch mehr Ausgaben für den öffentlichen Verkehr. Beim Ticket gestalten sich die Verhandlungen mit den Bundesländern zäh und beim Ausbau der Öffis dauert es bis zur Realisierung einige Jahre.

Schneller hat es die Pandemie geschafft, dem Leid der Pendler – zumindest bis auf Weiteres – ein Ende zu setzen. Homeoffice heißt das Zauberwort, das, wo immer es nur möglich ist, genutzt wird, um Ansteckungen zu vermeiden.

Von den Arbeitnehmern wird es großteils goutiert und der Umwelt hilft es ebenfalls. Auch nach Ende der Pandemie wird es weiterhin verbreitet zum Einsatz kommen, ein entsprechendes Gesetz ist in Umsetzung.

Pendeln wird daher nicht mehr zwingend zum Alltag gehören. Daraus könnten sich abseits von weniger Verkehr regionale Vorteile ergeben, etwa für Geschäfte und Lokale vor Ort. Und sich somit die Schlafstätten in den Speckgürteln auch untertags mit Leben erfüllen.