Dämpfer für die Rechten
Von Andreas Schwarz
Sonst wird aus der überbordenden Hoffnung ein Schaden für Frankreich und für Europa.
darüber, dass Macron jetzt liefern muss
Das Ergebnis der Präsidentenwahl in Frankreich ist eindrucksvoll: Zwei Drittel für den sozial-liberalen und pro-europäischen Polit-Aufsteiger Emmanuel Macron, "nur" ein Drittel für die rückwärtsgewandte Rechts-Nationalistin Marine Le Pen. Wer hätte gedacht, dass man mit der positiven Besetzung des Themas Europa heute noch so fulminant Wahlen gewinnen kann?
Und noch eines: Nach Norbert Hofer, der nicht Bundespräsident wurde, Geert Wilders, der nicht belgischer Premier wurde, und Marine Le Pen, die nicht annähernd in die Nähe des Elysée-Palastes kam, könnte einmal mit der Self-Fulfilling-Prophecy aufgeräumt werden, dass die Rechtspopulisten quasi überall schon die mehreren sind und bald den Kontinent übernehmen. Zu früh für Entwarnung? Nein, vielmehr höchste Zeit, das aufgeregte Herbeireden zu überdenken.
Die guten Nachrichten aus Frankreich haben eine Einschränkung: Die hohe Enthaltung und die mehr als vier Millionen ungültigen Stimmen zeigen, dass das Land noch weiter weg ist von einer Einigung, als vor der Wahl geglaubt. Jetzt muss Macron liefern und seine Versprechen umsetzen – sonst wird aus der überbordenden Hoffnung ein Schaden für Frankreich und für Europa.