Meinung/Bodyblog

Billig-Studios haben aufgeholt

Die Billig-Ketten haben aufgeholt, aber in einer Sache haben sie ein großes Manko.

Mag. Laila Daneshmandi
über billige Fitness-Studios

Kommenden Montag eröffnet die Fitnesskette Fitinn ihr 30. Studio zwischen dem Wiener Rathaus und der Hauptuniversität. Die Anlage ist mit modernen Trainingsgeräten ausgestattet, für die richtige Anwendung gibt es vor Ort Anleitungsvideos und gegen Aufpreis (1,90€/Woche) steht sogar eine Selbstbedienungs-Zapfanlage mit Elektrolyt- und Energydrinks zur Verfügung.

Für einen Mitgliedspreis ab 19,90€ im Monat gibt es eigentlich nichts zu meckern – die Billig-Kette hat ihre Standorte modernisiert, vom muffigen Muckibuden-Mief befreit und Frauenbereiche eingerichtet. An den Wänden stehen Sprüche wie "Die fetten Jahre sind vorbei" – das ist politisch nicht korrekt, soll aber motivieren.

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Da fragt man sich, ob sich eine Mitgliedschaft bei einem herkömmlichen Studio, das etwa 70€/Monat kostet, überhaupt noch lohnt. Für jemanden, der sich nur am Crosstrainer abreagiert und ein paar Geräte-Übungen macht oder Gewichte stemmt, lautet die Antwort darauf klar: Nein.

In punkto Ambiente und Geräte haben die Billig-Ketten aufgeholt, aber in einer Sache haben sie ein großes Manko: Man ist mit seiner Sportmotivation alleine. Es gibt keine Gruppenkurse und niemanden, der einem sagt, was man gerade falsch oder richtig macht. Teurere Studios können sich nur noch mit mit den neuesten Fitness-Trends und geführten Work-outs auf dem Markt halten. Dazu braucht es einen Mix aus Yoga, aktuellen Hypes und Intervall-Trainings.

Neuere Anbieter verzichten inzwischen von vornherein auf klassische Geräte und bieten nur noch einen Kurs nach dem anderen an – da zahlt man statt des Monatsbeitrags meist nur per Stunde. Letztendlich ist es eine Geschmacksfrage und eine Frage der Location – das Studio kann noch so schön sein: wenn es nicht in unmittelbarer Nähe zu Job oder Heim ist, wird es kaum genutzt.

Fazit:

Inzwischen gibt es auch für kleine Börserl gute Optionen. Wer rein mit Geräten auskommt, ist mit der Billig-Variante gut bedient. Gruppenkurse gibt es auch stundenweise bei Klein-Anbietern und wer das ganze Paket will, leistet sich ein klassisches Fitness-Studio.