Trikoterie oder das Ende der Peinlichkeit
Von Uwe Mauch
Zu den Trikots werden auch dazu passende Trinkflaschen und Käppis angeboten.
über die Trikoterie
Blog Nr. 1134: Radrennfahrer ärgert das: entweder müssen sie als ultrabunte Litfaßsäulen durch die Botanik pedalieren und dabei kostenlos für irgendwelche Konzerne werben; oder tief, sehr tief in die Geldtasche greifen, um ein zugegeben chices Trikot zu erwerben. Philipp Altenberger, 31, Inhaber der Wiener Werbeagentur Phil, wollte raus aus diesem Dilemma. Gemeinsam mit seinen radelnden Freunden hat er ein eigenes Label entworfen, mit einer ebenso leistbaren wie hübschen Limited Edition.
Radtrikots: Limitiert und doch leistbar
Trikoterie, nennt der passionierte Hobbysportler sein Label. Im ersten Schwung bietet er fünf verschiedene Modelle an, jeweils in einer limitierten Stückzahl (pro Modell 30 Trikots für Radler und zehn für Radlerinnen). Ein Teil kostet einigermaßen leistbare 109 Euro und kann im Online-Shop oder im Pop-up-Store in der Zieglergasse 88 – 99 erworben werden. Der ist von Montag bis Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Zu den Trikots werden auch dazu passende Trinkflaschen und Käppis angeboten.
Wiener Gründerzeit – nur auf dem Papier
Warum ich das hier fast werblich schildere? Weil der Gründer der Trikoterie keines der in Wien hoch gepriesenen Hilfsprogramme für Start-up-Unternehmen in Anspruch nehmen darf. Philipp Altenberger wird sein Baby auch alleine groß ziehen, doch ein bisserl Unterstützung wie in den Hochglanzbroschüren der Stadt Wien beschrieben wäre schon nett gewesen. Alleine die Suche nach einem Hersteller, der auf den Aufdruck seines Namens verzichtet, war ausreichend zeit- und damit auch kostenintensiv.
Gesucht: Ein passender Schneider in Wien
Fündig wurde der Wiener Rennradfan übrigens in Tschechien. Bei der FirmaKalas, die seit vielen Jahren auch Rennteams ausstattet. Gerne würde Altenberger seine Radtrikots in Wien produzieren lassen. Wer für ihn schneidern möchte, möge sich bitte bei ihm melden. Dann könnte er übrigens auch noch einmal den Antrag auf eine Förderung stellen. Bis dieser eventuell bewilligt werden kann, müssen jedoch – außer Wien wird anders – noch viele Radrennfahrer bunte Gratis-Werbung für die Konzerne machen.