Wiener Bio-Feigen
Von Ingrid Teufl
Für frische Feigen muss man nicht in mediterrane Länder reisen.
über Bio-Feigen aus Wien
Der Genuss von frischen Feigen ist hierzulande dank der Wirtschaftsverzweigungen mit mediterranen Ländern längst zu einem Vergnügen für das gesamte Jahr geworden. Dafür haben die süßen Exoten aber auch einiges an Kilometern hintern sich zu bringen. Dass diese Wege wesentlich kürzer sein können und lediglich die Anreise nach Wien-Kaiserebersdorf notwendig ist, wissen wenige Genießer. Dort sind Ursula Kujal und Harald Thiesz im Jahr 2006 der Faszination des Feigenanbaus erlegen. Zwischen Juli und November reifen im Glashaus ihres "Feigenhofs" 28 verschiedene Feigensorten. Jetzt sind gerade die letzten dieses Jahres, die sogenannten Herbst-Feigen, reif. Die Früchte reifen zu jeder Jahreszeit in Bio-Qualität. Mittlerweile zählen Top-Gastronomen wie Heinz Reitbauer (Steirereck) zu ihren Kunden.
Bei Führungen erfährt man nicht nur viel über Anbau und Pflege der sensiblen Früchte. Seit der Antike haben die je nach Sorte gelblichen oder violetten Feigen auch einen besonderen Stellenwert – schon in der Bibel. Adam und Eva bedeckten sich schließlich beim Auszug aus dem Paradies mit einem Feigenblatt. Und Feigen werden als eine der Früchte des "gelobten Landes" genannt. Neben diesen symbolischen Bedeutungen für Wohlstand und Fruchtbarkeit schätzt man sie auch aufgrund ihrer großen gesundheitlichen Vorzüge. Sie fördern unter anderem die Verdauung, wirken positiv auf Galle und Leber und stärken Knochen und Nerven.
Neben den frischen Früchten setzen Ursula Kujal und Harald Thiesz auch auf veredelte Spezialitäten. Die Feigen werden in Handarbeit unter anderem zu süßen Aufstrichen verarbeitet – etwa als "Feige pur" (250 g:10 €) oder verfeinert mit griechischer Bergminze (250 g:12 €) oder Pinienrosmarin (250 g:12 €), die auch gut zu Fleischgerichten passen. Zu Eis und überhaupt Desserts machen sich im Ganzen mit Bourbon-Vanille eingelegte Feigen (250 g: 9 €) gut. Zu den pikanten Varianten der Variationen zählen vor allem Chutneys, für die die Feigen mit Zwiebeln, Gewürzen wie Ingwer und Kardamom sowie Äpfeln eingekocht werden (250 g: 14 €). Und ebenso gehören Klassiker wie Feigensenf (250 g:14 €) zum Sortiment.
Bezugsquellen:
Bio-Feigenhof, Am Himmelreich 325, 1110 Wien (Zufahrt Kaiserebersdorfer Str. 135), 0664/422 44 80. Geöffnet jeden Samstag von 10 bis 17 Uhr. Für Führungen und Verkostungen telefonische Anmeldung nötig. Mehr Infos finden Sie hier.