29 Kilometer und ein Elefant
Von Erwin Zbiral
Nach zwei Stunden hatte ich ein Gefühl, als würde ich einen Elefanten die Stufen hinaufschieben.
über sein Marathon-Training
"I'm pushing an elephant up the stairs I'm tossing up punch lines that were never there R.E.M. The great beyond" Heute also long run, 3 Stunden wollte ich laufen, aber es kam dann doch ein wenig anders. Um so große Distanzen laufen zu können, muss ich auf meiner Laufstrecke mehrere Runden drehen. Bei der Friedensbrücke, wo ich Uferseite und Laufrichtung ändere, muss ich ein paar Stufen bergauf bewältigen. Am Ende der ersten Runde, nach ca. 40 Minuten ging das noch ganz leicht, aber nach zwei Stunden hatte ich ein Gefühl, als würde ich einen Elefanten die Stufen hinaufschieben. Sofort kam mir eines meiner Lieblingslieder in den Sinn: The great beyond von R.E.M."I'm pushing an elephant up the stairs I'm tossing up punch lines that were never there Over my shoulder a piano falls Crashing to the ground" Die Textzeile ging mir nicht mehr aus dem Sinn und trug mich förmlich durch die vierte Runde. Während ich darüber nachdachte, was Michael Stipe, der Sänger von R.E.M wohl damit gemeint haben könnte, ließ ich Kilometer um Kilometer hinter mir. Wieder die Friedensbrücke, wieder die Stufen, noch einmal der Elefant. Dann aber die letzten Kilometer doch links liegen lassen, abbiegen, nach Hause laufen, in der Badewanne planschen und während ich mich bei einem Kaffee und etwas Schokolade entspanne, höre ich eine Live-Version von the great beyond: I'm pushing an elephant up the stairs... das Publikum singt begeistert mit. Wahrscheinlich handelt es sich dabei mehrheitlich um LangstreckenläuferInnen...