Meinung

Ausschreitungen beim Wiener Derby: Kampf der Fan-Generationen

„Die Energie im Stadion war ein Wahnsinn“, jubelte Doron Leidner nach dem 2:0 im Derby. Der Israeli wurde von den Fans zu seiner besten Leistung im violetten Dress getragen und zum Matchwinner für die Austria.

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Auf der anderen Seite hat Rapid nicht nur sportlich verloren. Gleich drei Tiefpunkte lieferten die Anhänger: Zuerst landete eine Leuchtrakete auf der Haupttribüne. Im Finish verletzte ein Böller einen langjährigen Rapid-Ordner. Und bei der Abreise wurde ein bengalisches Feuer in einer voll besetzten U-Bahn-Station gezündet – nur durch Glück blieb dieser Irrsinn ohne Folgen.

Gewisse No-Gos

Alle diese Aktionen sind ebenso vertrottelt wie sinnlos und gefährlich. Was diese Ausschreitungen ebenso verbindet: Sie gelten in der Fanszene als verpönt. Im Gegenzug zu den von Politik und Bundesliga genehmigten Freiheiten (Pyrotechnik ist nicht generell verboten) einigten sich die Fan-Vertreter auf gewisse No-Gos wie den Verzicht auf Böller.

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Jetzt, nach den Corona-Geisterspielen, knallt es wieder. Im Block West gibt es einen Kampf der Generationen: „Junge Wilde“ drängen mit Radikalismus in die erste Reihe. Dabei schaden sie ihrem eigenen Verein und zerstören die Institution Derby.

Die Folgen sind absehbar: Schon bald wird über ein Verbot von Auswärtsfans diskutiert werden. Schuld wird dann aber nicht mehr ein Virus sein, sondern allein die Dummheit einiger „Fans“.

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