Bosnien: Dodik stellt Unabhängigkeitsreferendum in Aussicht
Der seit Jahren für seinen Separatismus bekannte bosnisch-serbische Spitzenpolitiker Milorad Dodik hat nun ein Unabhängigkeitsreferendum in der kleineren bosnischen Entität, der Republika Srpska, in Aussicht gestellt.
Ein konkreter Termin dafür liege allerdings noch nicht vor, meinte Dodik laut bosnischen Medienberichten am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in der russischen Metropole St. Petersburg.
Verlust von "Zeit und Möglichkeiten"
Dodik zufolge würden derzeit noch Verhandlungen mit der größeren Entität, der Bosniakisch-Kroatischen Föderation, zu diesem Thema bevorstehen. Das Verbleiben der Republika Srpska in Bosnien-Herzegowina würde den Verlust von "Zeit und Möglichkeiten" bedeuten, ist Dodik überzeugt.
Gemäß dem Dayton-Friedensvertrag, mit dem Ende 1995 der dreijährige Bosnien-Krieg beendet wurde, sind die beiden Entitäten allerdings gar nicht berechtigt, Unabhängigkeitsreferenden abzuhalten.
Bosnische Serben wollen Nationalfeiertag Serbiens feiern
Laut dem Internetportal Klix.ba hat Dodik unterdessen auch angekündigt, dass die kleinere Entität künftig nicht mehr den verfassungswidrigen bosnisch-serbischen Feiertag am 9. Jänner feiern würde. Stattdessen soll auch in der Republika Srpska der 15. Februar, der Nationalfeiertag Serbiens, begangen werden.
Es ist der Tag, der an den Beginn des ersten serbischen Aufstandes gegen das Osmanische Reich im Jahr 1804 erinnert.