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Biber: "Magazin für neue Österreicher" kehrt zurück

Das Magazin erschien Ende 2023 zum letzten Mal mit einem Best-of, von der Einstellung waren damals fünf Mitarbeiter betroffen.

Das Magazin für neue Österreicher wurde 2007 von Simon Kravanga und dem Unternehmer Andreas Wiesmüller gegründet. Die Zielgruppe: Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund. 

Kravanga war mehr als zehn Jahre Chefredakteur und Herausgeber, bis er 2019 als Geschäftsführer zum forum journalismus und medien (fjum) wechselte. Die Position der Chefredakteurin übernahm von 2019 bis 2022 Delna Antia, im Oktober 2022 Aleksandra Tulej. Im Dezember 2023 kam nach 16 Jahren das überraschende Aus für das Gratismagazin - hohe Papierpreise und sinkende Werbeeinnahmen gaben der Zeitschrift den Todesstoß. Die Zeitschrift erschien mit zehn Ausgaben pro Jahr in einer Auflage von jeweils 80.000 Exemplaren.  

"Daran nicht beteiligt"

Auf der Instagram-Seite von Biber wurde nun bekannt gegeben, dass das Magazin wiederbelebt wird. Kobza Media übernimmt das Magazin ab September. Schon zuvor hielt die Kobza Media Beratungs GmbH 25 Prozent der Anteile an Biber. Wie der Medienmanager Rudi Kobza gegenüber dem Branchenmedium Horizont erklärt, könne es Biber in Wien "gar nicht 'nicht geben'". Deshalb werde bis November an einem "marktfähigen Konzept für die nächsten Jahre" gearbeitet, um den "neuen Biber" bald präsentieren zu können. Wann genau das Magazin dann wieder erhältlich sein wird, steht noch nicht fest.

Die ehemalige Chefredakteurin des Biber Aleksandra Tulej kommentierte in ihrer Instagram-Story die Neuigkeiten über eine Neuauflage und erklärte: "Die ehemalige Biber-Redaktion ist daran nicht beteiligt und wird nicht Teil davon sein, ich auch nicht. Die Redaktion gibt es seit Dez (Anm. Dezember) 2023 nicht mehr. Wir hatten keine Kenntnis davon und können deshalb auch keine Fragen beantworten."

Die Journalistin Nada Chekh, ebenfalls ein ehemaliges biber-Redaktionsmitglied, schrieb auf Instagram: "Was auf den ersten Blick wie gute Neuigkeiten erscheint, ist in Wahrheit ziemlich fragwürdig: Die ganze ehemalige Belegschaft von @dasbiber wurde letztes Jahr überraschend gekündigt und unsere sogenannte ‚Best Of‘ Ausgabe war ein ABSCHIED von einem Projekt, in das wir unser ganzes Herz hineingeschüttet haben. Ich wusste nichts davon, dass biber wiederauferstehen wird, so wie alle meine Lieben KollegInnen auch. Was geht hier vor?"

Weitere Details zum Projekt wurden von der Kobza Media in der Zwischenzeit noch nicht bekanntgegeben. 

Biber war ein Medium aus der Community für die Community, war immer vielfältig und hat durch die eigene Medienakademie einige prominente Namen am Journalismushimmel hervorgebracht, wie Profil-Chefredakteurin Anna Thalhammer und Die Chefredaktion-Gründerin Melisa Erkurt.

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Der Name der Zeitschrift stammt aus dem Türkischen und Bosnisch/Kroatischen/Serbischen und bedeutet Pfeffer.