Urlaub: Warum dieser Balkan-Hotspot mit Vorsicht zu genießen ist
Ob im See oder im Meer schwimmen – die Sehnsucht, ins kühle Nass zu springen steigt mit den sommerlichen Temperaturen. Doch nicht überall in den europäischen Gewässern ist die Qualität gleich. Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA), der in regelmäßigen Abständen die Badegewässer in der EU überprüft, zeigt, dass die Mehrheit (85 Prozent) im Jahr 2023 eine ausgezeichnete Qualität aufgewiesen hat.
Albanien auf dem letzten Platz
Insgesamt wurden 22.081 Badegewässer in Europa untersucht, wobei einige Urlaubsregionen weniger gut abschnitten. Für den Test wurden während der Badesaison Wasserproben entnommen und auf die Bakterien E. coli und Darmenterokokken untersucht. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA) ist die Wasserqualität der Meere in Europa besser als die von Flüssen und Seen, da diese anfälliger für Verschmutzungen durch Regenfälle oder Trockenperioden sind.
Länder wie Zypern, Kroatien, Griechenland und Bulgarien weisen eine gute Wasserqualität auf, während die Trenddestination Albanien am schlechtesten abschneidet. Aber auch Polen, Ungarn, Belgien und Rumänien liegen bei der Badewasserqualität weit hinten.
Massentourismus und Luxusressorts
Laut dem Bericht "Travel Trends 2024: Breaking Boundaries" von Mastercard ist Albanien nach München und Japan das beliebteste Reiseziel für den Sommer 2024. Das Balkanland verzeichnet ein starkes Wachstum im Flugverkehr, die Zahl der Flugverbindungen hat sich seit 2019 verdoppelt. Auch die Zahl der Ankünfte von Reisenden ist von zwölf Millionen im Jahr 2019 auf 17 Millionen im Jahr 2023 gestiegen, wie etwa der Standard berichtet.
Albanien ist längst kein Geheimtipp mehr – beispielsweise auch Donald Trumps Schwiegersohn hat die albanische Küste schon für sich entdeckt. Der Immobilienentwickler plant den Bau von zwei Luxusresorts mit Yachthäfen und Swimmingpools. Dass dies nicht automatisch zu einer Verbesserung der Wasserqualität auf dem Balkan führen wird, liegt auf der Hand. Umweltschützer befürchten, dass das Flussdelta der Vjosa - der letzte große Wildfluss Europas mit über 200 Vogelarten - durch Kushners Pläne und den Massentourismus gefährdet wird.