Lust auf oesterreich

Wildfrüchte aus Österreich: Vogelbeere, Hagebutte und Schlehdorn

Österreichs Wälder und Wiesen sind ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde und eine Schatzkammer voller köstlicher Wildfrüchte. Besonders im Herbst bietet die Natur eine bunte Palette an Aromen und Vitaminen. Heute möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf drei heimische Schätze lenken: die Vogelbeere, die Hagebutte und den Schlehdorn. Ob als köstliche Marmelade, wärmender Tee oder aromatischer Likör – Wildfrüchte bieten unzählige Möglichkeiten, den Geschmack der österreichischen Natur in die eigene Küche zu bringen. Lassen Sie sich verzaubern und erkunden Sie die reiche Flora unseres wunderschönen Landes!

Vogelbeere: Das Herz der Alpen

Die Vogelbeere, auch als Eberesche bekannt, gehört zur Familie der Rosengewächse und wächst vor allem in den Alpenregionen. Die orangeroten Beeren sind wahre Vitamin-C-Bomben und wurden schon von unseren Großmüttern zu Marmelade, Schnäpsen oder Säften verarbeitet. Neben Vitamin C, dem Booster fürs Immunsystem, enthalten Vogelbeeren auch wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, wie Flavonoide und Gerbstoffe, die entzündungshemmend und unterstützend für die Verdauung wirken. In der Volksmedizin wird die vor allem als Mittel gegen Erkältungen, zur Stärkung des Immunsystems und als Verdauungsförderer genutzt.

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Zutaten:

  • 1 kg Vogelbeeren
  • 500 g Zucker
  • Saft einer Zitrone

Zubereitung:

  1. Beeren sorgfältig waschen, von den Stielen befreien und mit dem Zitronensaft in einem Topf zum Kochen bringen.
  2. Zucker hinzufügen und etwa 30 Minuten köcheln lassen.
  3. Heiß in sterilisierte Gläser füllen und gut verschließen.

Hagebutte: Rosenrote Winterkraft

Die Hagebutte ist die Frucht verschiedener Rosenarten und fällt vor allem durch ihre kräftige rote Farbe auf. An Wegrändern finden sich häufig Hecken- oder Hundsrosen mit ihren süß duftenden, weißen oder zartrosa Blüten. „Hag“ aus Hagebutte kommt übrigens aus dem Mittelhochdeutschen und bezeichnet ein umhegtes (umzäuntes) Gebiet. Die buschigen Hagebutten mit ihren feinen Dornen waren und sind ein beliebter, natürlicher „Zaun“. Dornröschen oder andere Märchenschönheiten waren in einer undurchdringbaren Dornenhecke gefangen, was den tapferen Prinzen das Retten erschwerte. Die kräftig roten Früchte sind reich an Vitamin C, Carotin und Vitamin B6. Ihr süß-säuerlicher Geschmack macht sie besonders vielseitig. Ab Oktober, wenn die Früchte rot sind, können sie geerntet werden. Das Entkernen ist etwas aufwändig, weil die Kerne mit kleinen Härchen samt Widerhaken gegen Fressfeinde gewappnet sind, mit Gummihandschuhen geht es leichter. Sauber entkernt können die Früchte zu Marmeladen, Gelees, Mus, Likör oder Saucen weiterverarbeitet werden. Die widerspenstigen Haare der Kerne sind freches Juckpulver, welches getrocknet für lustige Momente aufgehoben werden kann.

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Wer den ersten Frost abwartet, bekommt die Früchte quasi „gekocht“, das Fruchtfleisch ist dann köstliches Mus, welches beim Spaziergang einfach direkt aus der Frucht gequetscht werden kann – einfach „auszuzeln“.

Die Volksmedizin nutzt Hagebutten zur Stärkung des Immunsystems, Linderung von Gelenkschmerzen, als Mittel gegen Erkältungen, Arthritis und Verdauungsbeschwerden. Ihre antioxidativen Eigenschaften werden ebenso geschätzt und Hagebuttentee wird gerne zur allgemeinen Stärkung eingesetzt.

Zutaten:

  • 5-6 getrocknete Hagebutten
  • 1 Liter Wasser
  • Honig nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Wasser in einem Topf aufkochen, getrocknete Hagebutten hinzufügen und 10-15 Minuten ziehen lassen.
  2. Abseihen und mit Honig süßen.

Die Schlehe oder Schlehdorn: Der wilde Verwandte der Zwetschge

Die Schlehe (lat. Prunus spinosa) aus der Familie der Rosengewächse und ist ein wilder Verwandter der Zwetschge und wächst bevorzugt am Waldrand, auf Brachflächen und entlang von Straßen und Wegen. Der anpassungsfähige Strauch erfreut im Frühling mit weißen, sternförmigen Blüten, bevor im Herbst die blauschwarzen Früchte erscheinen.

Die kleinen, runden Früchte werden meist nach dem ersten Frost geerntet, da sie dann weniger herb und leichter zu verarbeiten sind. Man kann den Effekt des Frosts auch im Gefrierschrank simulieren, indem man die geernteten Früchte für einige Tage einfriert. Bevor Sie die Früchte verarbeiten, sollten sie gründlich gewaschen und von den Stielen befreit werden.

  • Marmelade: Schlehen können mit Zucker und etwas Zitronensaft zu einer köstlichen Marmelade eingekocht werden.
  • Likör: Für Schlehenlikör werden die Früchte in Alkohol, meist Korn oder Wodka, eingelegt und mit Zucker gesüßt. Nach einigen Wochen hat sich der Alkohol mit den Aromen der Schlehe angereichert.
  • Tee: Auch als Tee sind die Früchte oder die Blüten der Schlehe verwendbar. Sie haben eine leicht adstringierende Wirkung und können bei Magen-Darm-Beschwerden helfen.
  • Saft: Für einen natürlichen Saft können die Früchte ausgepresst und mit etwas Wasser und Zucker aufgekocht werden.

Hinweis: Schlehen können in großer Menge leicht abführend wirken können. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass Sie die richtige Pflanze ernten, da es giftige Doppelgänger wie den Schwarzen Holunder gibt, der aber in der Regel leicht von der Schlehe zu unterscheiden ist.

In der Volksmedizin und österreichischen Küche haben Schlehen ob ihres herben Geschmacks eine lange Tradition. Die Bitterstoffe, Gerbstoffe und Farbstoffe (Anthocyane) stärken das Immunsystem, unterstützen die Verdauung mit ihrer leicht abführenden Wirkung und Schlehenlikör wird gerne als Verdauungsschnaps nach üppigen Mahlzeiten eingesetzt.

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Zutaten:

  • 1 kg Schlehen
  • 1 Liter Korn oder Wodka
  • 250 g Zucker

Zubereitung:

  1. Schlehen waschen und einfrieren (falls nicht schon durch Frost milder gemacht).
  2. Beeren in eine große Flasche füllen und mit Korn oder Wodka übergießen. Zucker hinzufügen und die Flasche gut verschließen. Mindestens 4 Wochen ziehen lassen, gelegentlich schütteln.
  3. Durch ein Sieb gießen und in Flaschen abfüllen.