Lust auf oesterreich

Von der Staude ins Glas: Jetzt ist Brombeer-Zeit

Den süß-säuerlichen Geschmack der Brombeeren liebt Martin Freimüller so sehr, dass er ihnen in seiner Gärtnerei eine Art Denkmal gesetzt hat – mit einem Feld zum selber Pflücken: „Jetzt ist Erntezeit. So viele Früchte wie heuer waren noch nie an den Sträuchern“, freut er sich.

Dass er auf Brombeeren und nicht wie viele Kollegen auf Erdbeeren setzt, war eine Bauchentscheidung: „Ich habe vorher keine Marktanalyse gemacht: Es war einfach die Leidenschaft für die Beeren“, erzählt der Gärtner aus Wien-Floridsdorf (brombeeren.at). Der Vorteil seines Feldes: Die Sträucher haben keine Dornen. Wer die schwarzen Sammelfrüchte hingegen in der Natur erntet, muss gut ausgerüstet sein, damit er nicht gepikst wird. Sowohl für wilde als auch für gezüchtete Früchte gilt: „Das volle Aroma haben Brombeeren erst, wenn sie tiefschwarz sind und sich so leicht pflücken lassen, dass sie sich fast von alleine lösen“, weiß Freimüller.

Rezepte für Sirup und Likör

Ist der Erntekorb üppig gefüllt, gibt es viele Möglichkeiten, das Aroma zu konservieren. Der Klassiker ist natürlich Marmelade. Eine erfrischende Variante ist der Sirup, den man mit einem Dampfentsafter oder einfach nur im Topf zubereitet. Bei Letzterem lässt man ein Kilo Brombeeren mit einem halben Liter Wasser fünf bis zehn Minuten kochen und kühlt die Masse ab. Danach vermengt man sie mit einem Kilo Sirupzucker und lässt sie über Nacht an einem kühlen Ort ziehen. Die Masse wird durch ein Sieb oder eine Flotte Lotte gestrichen, nochmals drei Minuten aufgekocht und abgefüllt.

Likörliebhaber schwören hingegen auf dieses Rezept: Zwei Kilo Brombeeren mit einem Liter Mineralwasser weichkochen und durch eine Flotte Lotte bzw. ein Sieb streichen. Die Masse aufkochen, mit einem Kilo Zucker sowie etwas Vanillezucker vermengen und drei Minuten kochen lassen. Ein Esslöffel löslicher Kaffee, der jetzt dazu gegeben wird, macht den Reiz dieses Likörs aus. Das Ganze noch einmal drei Minuten kochen, einen dreiviertel Liter Rum (38 bis 40 Prozent) zugeben, weitere fünf Minuten kochen und in sterilisierte Flaschen füllen. Prost!

20 Milligramm
Vitamin C  sind in 100 Gramm  Brombeeren  enthalten. Zudem enthalten sie  Vitamin E, Beta-Karotin, Magnesium  und Kalium

Keine Beere
Brombeeren gehören zu den  Sammelsteinfrüchten. Sie sind seit der Antike bekannt, wurden im 19. Jahrhundert aber erst in Europa kultiviert