Lust auf oesterreich

Österreichs jüngster Nationalpark – das Gesäuse

Am 26. Oktober 2022 wurde der 110 km2 große Nationalpark gegründet. Von Admont bis St. Gallen kann sich die Natur hier frei entwickeln. In die Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt wird nach Möglichkeit nicht eingegriffen. Wildnis darf hier sein!  

Den Namen hat das Gesäuse (oder Gseis, wie es in der Steiermark genannt wird) von der Enns. Je nachdem, wo Sie unterwegs sind, begleitet Sie die Enns mit leisem Säuseln oder mit lautem Tosen der gewaltigen Wasserkraft.

Wildes Wasser, Steiler Fels

so lässt sich die vielfältige Landschaft im steirischen Nationalpark zusammenfassen. Leider schwindender Auwald, wilde Wälder und steile Bergfelsen bieten abwechslungsreiche Natur. Den unterschiedlichen Lebensräumen entsprechend abwechslungsreich sind Fauna und Flora im Gseis. Mehr als 200 endemische Arten der Pflanzen-, Insekten- und Spinnenwelt haben in der wilden Landschaft ihren Lebensraum.

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Pflanzenreichtum

So vielfältig wie die Lebensräume ist Pflanzenwelt im Gesäuse. 50 Orchideenarten sind im Gesäuse zuhause. Manche der Wildorchideen sind nicht als solche erkennbar. Andere, wie der Frauenschuh, überraschen so manche BesucherInnen, die diese Orchidee vor allem aus dem Blumengeschäft kennen.

Darüber hinaus gibt es viele verschiedene alpine Pflanzen, zahlreiche Endemiten und vom Aussterben bedrohte Arten, die sich in der geschützten Natur des Nationalparks wohlfühlen und teilweise wieder angesiedelt werden können. Die Zierliche Federnelke z. B. hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet. Im Gesäuse gibt es die größten Bestände. Ihr Erhalt ist ein wichtiges Ziel im Naturschutz. 

Bei Orchideenwanderungen oder geführten Touren mit Nationalpark-RangerInnen werden Sie viele verschiedene Pflanzen entdecken und mehr darüber erfahren. 

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Die Tiere im Nationalpark Gesäuse

Die meisten Tiere bevorzugen die Wildnis und werden Sie wahrscheinlich nur selten sehen. Aber wenn Sie sich ruhig und achtsam verhalten, haben Sie vielleicht Glück und sehen einen Rothirsch, der durch die Wälder streift, einen Fischotter im Wasser jagen oder einen Steinadler über den Felsen kreisen. Sehr selten und scheu ist der Luchs, der aus den nahen Kalkalpen kommt. Gämsen fühlen sich im felsigen Gelände wohl und scheuen sogar die steilsten Felswände nicht. Bei einem Blick auf die Bergwelt können Sie die geschickten Kletterer vielleicht beobachten. 

Die Vogelwelt im Gseis ist artenreich. Hasel-, Schnee- und Birkhühner leben in der Wildnis des Nationalparks. Verschiedene Spechtarten können Sie bei Ihrem Waldspaziergang klopfen hören und zahlreiche Singvögel werden Sie mit ihrem Gezwischter begleiten.  

Doch auch der aufmerksame Blick auf die Insektenwelt lohnt sich – zahlreiche Käfer und Insekten werden Sie entdecken und die Schmetterlingsvielfalt wird Sie überraschen.

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Nationalpark Gesäuse erleben

Sie haben zahlreiche Möglichkeiten, die Bergwelt, die grünen Wälder und Almen, sowie das Wildwasser zu erleben.

Themenwege zeigen Ihnen die Schönheiten und die vielfältige Natur im steirischen Nationalpark. Hinweisschilder begleiten und informieren Sie. Erkunden Sie auf den Themenwegen den Hartelsgraben, den Rauchboden, die Lettmair Au oder den Wilden John. Die barrierefreien Angebote ermöglichen allen Menschen den Naturgenuss im Gseis.   

Auf den zahlreichen Wanderwegen können Sie die Natur und atemberaubende Ausblicke genießen. Ob Sie lieber spazieren gehen oder Weitwandern - im Nationalpark finden Sie Wanderwege für alle Ansprüche. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind gut markiert und führen durch die wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft des Nationalparks. 

Hinweise begleiten Sie auch bei Ihrer Klettertour in den Steilhängen des Nationalparks. Die häufigsten Kletter-Routen sind generalsaniert. Wobei auf den Erhalt der Ursprünglichkeit großer Wert gelegt wurde. Sportklettern können Sie in den Klettergärten am Johnsbach. Im Kletterführer Gesäuse erfahren Sie alles, was zum Klettern im Gesäuse wissen müssen. Die wichtigsten Zustiege zu den Klettersteigen finden Sie auch auf der Website des Nationalparks

Die wilde Enns lockt mit spannenden Kajak- und Rafting-Abenteuern. Kajaken ist allerdings nur unter Benutzung der markierten Ein- und Ausstiege sowie zu festgelegten Zeiten erlaubt. Rafting auf der Enns ist nur mit zugelassen Agenturen möglich. An den markierten Besucherbereichen dürfen Sie auch in der Enns Baden - sofern Ihnen das nicht zu kalt ist. Die wichtigsten Informationen rund ums Wassererlebnis im Gseis finden Sie in einer Broschüre.  

Als RadfahrerIn sind Sie im Nationalpark gut aufgehoben. Die Routen sind gut markiert und an  überregionale Angebote, wie z. B. den Ennsradweg, angeschlossen. Der Natur zuliebe ist das Radfahren an den ausgewiesenen Strecken erlaubt. Für MountainbikerInnen gibt es verschiedene Runden mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden

Auch im Winter ist ein Ausflug ins Gesäuse spannend - vor allem, wenn Sie gerne Skitouren machen oder Lust auf Schneeschuhwandern haben. Nachdem im Winter die Natur einige Gefahren mit sich bringt, bleiben, Sie auf den ausgewiesenen Routen. Diese wurden unter Berücksichtigung des Naturschutzes erarbeitet und sind mit Hinweisschildern gut zu finden.  

Für NaturfotografInnen ist die Nationalpark Fotoschule ein besonderes Highlight. Als Anfänger, wie als Fortgeschrittener sind Sie hier gut aufgehoben. Die Workshops werden von langjährigen Natur-, Tier- und Landschaftsfotografen durchgeführt. Viele davon sind Mitglieder im VTNÖ - Verein der Tier- und Naturfotografie Österreich. Meinen ersten Fotoworkshop im Gesäuse habe ich als ziemliche Anfängerin gemacht. Heute bin ich selbst im VTNÖ. Dennoch besuche ich immer wieder gerne die Workshops zur Naturfotografie im Gesäuse. Erstens lernt man nie aus. Zweitens bietet der Nationalpark für alle Ansprüche die Motive. Ob Landschafts- oder Makrofotografie - für alle ist etwas dabei. Und es macht immer wieder Spaß, mit Gleichgesinnten zu Fotografieren und vor allem bei der Bildbesprechung zu sehen, wie unterschiedlich die Fotos vom gleichen Motiv sind. Außerdem sind das meistens 2 bis 2,5 Tage in der traumhaften und abwechslungsreichen Landschaft.   

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Ein paar Regeln schützen die Natur

Wie Sie sich im Nationalpark fortbewegen – Wandern, Radfahren, Klettern, am Wasser, mit Skiern oder Schneeschuhen – bleiben Sie auf den dafür vorgesehenen Wegen. Nicht überall ist das Verlassen der Wege verboten, aber auf den Wegen bleiben schützt auf jeden Fall Fauna und Flora.

  • Hunde sind im Nationalpark an der Leine zu führen.
  • Pilze und Beeren bis max. 2 kg für den persönlichen Gebrauch ist erlaubt.
  • Das (Zer)stören der Natur ist verboten, d.h. Pflücken Sie keine Pflanzen oder graben Sie diese gar aus. Stören Sie Tiere nicht und sammeln Sie keine Mineralien.
  • Feuer machen ist verboten.
  • Campieren ist ausschließlich am Campingplatz erlaubt. Auch das Übernachten im freien Gelände ist untersagt.
  • Starten und Landen von Drohnen ist im Gseis nicht erlaubt.

Wenn wir alle die Natur schützen und so verlassen, wie wir sie angetroffen haben, haben auch nachfolgende BesucherInnen, Ihre Kinder und Ihre Enkelkinder noch ein schönes Naturerlebnis.

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Informieren Sie sich in den Besucherzentren des Nationalpark Gesäuses über das vielfältige Angebot und erfahren Sie mehr über die beeindruckende Natur im Gseis:

Erlebniszentrum Weidendom
Wie der Name schon vermuten lässt, können Sie im Weidendom einiges erleben. Spannend ist vor allem das Labyrinth des ökologischen Fußabdrucks. Testen Sie Ihren Fußabdruck und erfahren Sie, was Sie für einen nachhaltigeren Lebensstil tun können – das geht auch außerhalb der Öffnungszeiten.
Für große und kleine BesucherInnen gibt es ein abwechslungsreiches Forschungsprogramm im Erlebniszentrum. Nationalpark RangerInnen nehmen Sie und Ihre Kids mit auf ein Abenteuer in die Natur. Nach so viel Information bieten Ruheinseln und Schaukeln etwas Erholung und laden zum Rasten ein.

Kontaktinformationen Erlebniszentrum Weidendom:
Bundesstraße B146, Abzweigung Bergsteigerdorf Johnsbach – vis à vis vom Gasthaus „Zur Bachbrücke“ Adresse hat der Weidendom keine.

Öffnungszeiten:
Mai, Juni, September: Wochenende, Feier- und Fenstertage 10:00 bis 18:00 Uhr
Juli – Mitte September: täglich von 10:00 – 18:00 Uhr

Nationalparkpavillon Gstatterboden
Der Gestatterboden liegt an der Ennstalbundesstraße und ist auch mit der Bahn gut erreichbar. Im Gastronomiebetrieb können Sie sich stärken. Informieren Sie sich über den Nationalpark oder wandern Sie von hier auf die Ennstalerhütte oder das Buchsteinhaus. Die 3stündige Hochscheiben Mountainbiketour startet beim Nationalparkpavillon.
Besuchen Sie auch die interessanten Ausstellungen, die immer wieder am Gstatterboden gezeigt werden.

Kontaktinformationen Nationalparkpavillon Gstatterboden
Gstatterboden 10, 8913 Weng im Gesäuse

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Mittwoch bis Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr
November bis April geschlossen

Infobüro Admont

Holen Sie sich Informationen zum Nationalpark Gesäuse und aktuelle Veranstaltungen. Doch auch bei der Zimmerbuchung und dem Planen von Ausflügen werden Sie hier unterstützt.

Kontaktinformationen Infobüro Admont
Hauptstraße 35, 8911 Admont

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9:00 – 7:00 Uhr
Von Mai bis Oktober auch Samstags 10:00 – 16:00 Uhr

Galerie Fokus
Eine wichtige Adresse für alle NaturfotgrafInnen. Für viele Workshops ist hier der Treffpunkt. Mit der neuesten Technik ausgestattet ist die Galerie ideal für Bildbesprechungen oder das Drucken Ihrer Bilder (falls das im Workshop inkludiert ist). Die verschiedenen Ausstellungen laden immer wieder zum Besuch der Galerie Fokus ein.

Kontaktinformationen Galerie Fokus
Hauptstraße 32, 8911 Admont

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10:00 – 15:00 Uhr

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Wandern, Spazieren, Rafting, Bergsteigen oder Klettern, Fotografieren oder einfach nur die Natur genießen – was auch immer Sie in den Nationalpark Gesäuse bringt, wir wünschen Ihnen viel Spaß und schöne Naturerlebnisse.