Lust auf oesterreich

Jetzt wird's bunt - Frühlingsblumen, Teil 2

Langsam macht der Frühling unsere Natur wieder bunter. Nach den weißen Frühlingsblühern wie Schneeglöckchen und Schneerose geht es im zweiten Teil unserer Serie "Frühlingsblumen - 28 Frühlingsboten in Wort und Bild" farbenfroh weiter. 

Winterlinge

Mit ihren kleinen Blüten färben sie schon im Februar den Boden in leuchtendem Gelb. Ursprünglich war der kleine Frühlingsgeophyt in Ländern wie Frankreich, Italien, Türkei zuhause. Er mag feuchte Laubwälder, Gebüsche und Weinberge. Bei uns ist der Winterling eigentlich ein Neophyt. Vor allem in unseren Gärten ist er sehr beliebt. Bringt das blühfreudige Hahnenfußgewächs doch die erste Farbe in den Garten - und das stellenweise flächendeckend.  In der Natur finden Sie den gelben Frühlingsblüher auch in Weinbergen, lichten Gebüschen und Laubwäldern. 

  • Giftig: Ja
  • Blütezeit: Februar - März
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Neophyten sind Pflanzen, die bei uns ursprünglich nicht beheimatet sind. Sie werden meistens von Menschen in unser Land gebracht. Manche dieser "Einwanderer" breiten sich invasiv - also unkontrolliert - bei uns aus. Leider kommen dadurch unsere eigenen Pflanzen in Bedrängnis. Teilweise werden sie von de Neophyten verdrängt. 😬

Typische Neophyten, die Sie bei uns oft sehen, sind das drüsige Springkraut, die kanadische Goldrute, der japanische Knöterich, der Götterbaum ... Die Liste ist schon ganz schön lang. Teilweise werden die ausbreitungswütigen Pflanzen in unseren Nationalparks bekämpft, um unsere Pflanzenvielfalt zu erhalten

Doch Neophyten sind nicht nur bösartig. Genaugenommen sind auch Erdäpfel und Kukuruz Neophyten. 

Frühlingsknotenblume

Möglicherweise kennen Sie die Frühlingsknotenblume auch als Märzenbecher oder großes Schneeglöckchen. Wobei sie sich im Aussehen deutlich vom Schneeglöckchen unterscheidet, gemeinsam läuten sie allerdings den Frühling ein. Der weiße Frühlingsblüher ist ein Amaryllis-Gewächs.

Sie finden diesen Frühblüher in Laub-, Misch und vor allem Auwäldern. Wo es dem kleinen Märzenbecher gefällt, breitet er sich gerne aus. Leider ist er in Österreich an vielen Standorten bereits ausgerottet. Deshalb ist der kleine weiße Märzenbecher streng geschützt, auch wenn es manchmal größere Vorkommen gibt! Es gibt den hübschen Frühlingsboten in einigen Gärtnereien zu kaufen. So können Sie ihn sich auch in den Garten holen. 

Wie viele andere Frühlingsblüher ziehen die Blätter bei der Frühlings-Knotenblume bald ein. Die Zwiebel sammeln so Kraft für das nächste Frühjahr.

  • Giftig: ja
  • Blütezeit: Februar - April
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Krokus

Aus dem Garten kennen viele von uns die bezaubernden Krokusse. In verschiedenen Farben leuchten sie auf den Frühlingswiesen und -beeten. Die bezaubernden Schwertliliengewächse färben auch in der Natur so manche Frühlingswiese weiß, lila oder lila-weiß. In fast ganz Österreich können Sie auf der mancher Bergwiese oder -weide ein Blütenmeer entdecken. Auch im Auwald fühlen sich die "wilden" Frühlings-Krokusse wohl.

Der Name des Frühblühers stammt vom griechischen Wort Kroke. Das bedeutet Faden und bezieht sich auf den ursprünglichen Safran-Krokus. Dieser sieht dem Frühlings-Krokus zum Verwechseln ähnlich, blüht allerdings im Herbst. Zwischen 100.000 und 150.000 Blüten braucht man für Kilogramm Safran. Händisch werden die gelben Narben aus jeder einzelnen Blüte gezupft. Das erklärt, warum Safran das teuerste Gewürz der Welt ist. Da kommt ein Kilogramm Safran schon mal auf € 20.000 und noch viel mehr. 😮

Die wertvollen Fäden des Safran waren schon immer eine Kostbarkeit und waren daher ein Symbol für Reichtum. Das entspricht auf jeden Fall mehr der Realität als die Krokuskränze, die das Betrunken werden verhindern. 🙃 Darüber hinaus ranken sich weltweit verschiedene Liebesbräuche um den Safran-Krokus: Im Badewasser oder als Wein soll der Safran zum Beispiel die Manneskraft stärken. Ob zum Färben von Gewändern oder wegen ihres angenehmen Geruchs - Safran-Krokusse spielten immer wieder eine große Rolle - sogar bei den Göttern. 

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    Wie viele Geophyten ziehen die Frühlings-Krokus bald wieder ihre Blätter ein. Unter der Erde sammelt die zierliche Frühlingsblume Kraft - bis es wieder Zeit zum Blühen wird. Auch im Herbst können Sie Krokusse finden. Da werden sie leicht mit den sehr ähnlichen Herbstzeitlosen verwechselt.

    • Giftig: nicht sehr, Essen sollten Sie Krokusse jedenfalls nicht.
    • Blütezeit: Februar bis März  

    Seidelbast

    Der gemeine oder echte Seidelbast ist ein niedriger Strauch, der ca. einen Meter hoch wird. Also in seinem Lebensraum, Auwälder, Bachufer, Buchenwälder … eher unscheinbar. Außer Sie begegnen ihm zur Blütezeit. Wenn alles rundherum noch grau vom Winter ist, lockt der Seidelbast mit seinen schönen Blüten. Doch Vorsicht: die Pflanze ist streng geschützt und stark giftig! Das Berühren der Zweige kann schon zu Hautreizungen führen. Das Fotografieren der Seidelbast-Blüten wird von einem betörenden Duft begleitet. Zu viel sollten Sie davon auch nicht einatmen, denn auch der Duft soll giftig sein.

    Im Frühling ist der Seidelbast eine beliebte Futterquelle für Insekten, Falter und Schmetterlinge mit langem Rüssel. Im Herbst holen sich Drosseln und Bachstelzen die roten Früchte. Offensichtlich sind sie gegen das Gift immun.

    • Giftig: ja sehr!
    • Blütezeit: Februar bis April
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    Zyklamen – Europäisches Alpenveilchen

    Die gezüchtete Form des Alpenveilchens kennen wir als Zyklamen aus den Blumenläden. In der Natur liebt die hübsche Frühlingsblume frische, kalkhaltige Böden an schattigen Plätzen in Mischwäldern. Dort blüht sie teilweise bis in den Herbst. Auch wenn sie als „Veilchen“ heißt, gehört die kleine Zyklame zu den Primelgewächsen.

    In Österreich wachsen die Alpenveilchen zum Beispiel im Salzkammergut oder in den Kalkalpen. Sogar im Wiener Wald könnten Sie Glück haben. Allerdings sind die Bestände bereits gefährdet. Deshalb steht die kleinen Zyklamen unter Naturschutz. 

    Kaum zu glauben, dass die hübsche Pflanze als Zauberpflanze der Schwarzen Magie genutzt wurde. Ob als Liebestrank oder Abtreibungsmittel - die giftige Pflanze hatte wahrscheinlich oft  eine - nicht erwünschte - tödliche Wirkung. 

    • Giftig: ja
    • Blütezeit je nach Art: Februar - April, Juli bis September

     

     

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    Wenn Sie in die Natur hinausgehen, freuen Sie sich an den vielen bunten Frühlingsblühern. Vergessen Sie nicht, dass viele der Frühlingsboten unter Naturschutz stehen. Lassen sie auch die anderen dort stehen, wo sie wachsen. Die meisten verwelken, bevor Sie sie in die Vase stellen können. Außerdem wollen Sie ja nicht den kleinen Insekten ihr Futter wegnehmen. Von einem schönen Foto haben Sie viel mehr. Vor allem haben Sie viel länger Freude daran - und Sie können die Freude teilen.  Zum Beispiel auf Instagram mit #lustaufoesterreich. 

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    In der nächsten Folge geht es weiter mit ein paar sehr spannenden Frühlingsblühern. Ob Sie die wohl schon gesehen haben?  Lesen Sie gleich weiter.