Urbanes City-Life und Berge: Innsbruck ist eine Reise wert
Von Ingrid Teufl
Prunkvoll-verzierte Fassaden, breite Straßen mit großzügigen Plätzen – und sogar ein mächtiger Triumphbogen, der an alte Römer erinnert oder zumindest großstädtisches Flair mit ein bisschen Paris aufkommen lässt. Eben genau dort, auf den Straßen und in den Bahnen und Bussen, wird man – im Winter mit geschulterten Skiern, im Sommer mit Wanderstöcken – in die Realität Österreich zurückgeholt. Eine ausgesprochen interessante Realität. In kaum einer anderen Stadt liegen urbanes City-Treiben und aktives Naturerleben so nahe beieinander wie in Innsbruck. Und für Tagesausflüge zur Erkundung umliegender Städtchen ist sie idealer Ausgangspunkt.
Diese beiden Gegenpole zu vereinen, klingt ja wie ein Widerspruch in sich, im Fall von Innsbruck passt das tatsächlich gut zusammen. Was die Tiroler Landeshauptstadt auf den ersten Blick so attraktiv macht, sind augenscheinlich die hohen Berge: Der Blick von der zentralen Flanier- und Shoppingmeile Maria-Theresien-Straße hin zum Goldenen Dachl, über dem die imposante Nordkette mit dem Hafelekar samt weißen Spitzen thront – nicht nur für Menschen auf der Suche nach Social Media-tauglichen Fotomotiven ein Traum-Szenario.
Ein Spagat zwischen Urbanität und Sport
Was Innsbruck aber so speziell macht: Welche Stadt erlaubt schon den schnellen Höhensprung von einer durchaus majestätischen Altstadt auf 2.334 Meter in nur fünfundzwanzig Minuten? Rein in die Hungerburgbahn und rauf zur Station Hungerburg, wo sich ein erster spektakulärer Blick auf Stadt und Bergpanorama des Patscherkofels bietet. Weiter geht es in den Gondeln der Seeburg- und Hafelekarbahn, ganz nach oben zum „Top of Innsbruck“. Der Höhenflug lohnt sich in der Tat. Ebenso wie der Besuch der historischen Fixpunkte, für die die Stadt und ihre Geschichte als Residenzstadt der Habsburger steht: die Hofburg, die Hofkirche samt „Schwarzen Mandern“ und natürlich Schloss Ambras in seinem luftigen Renaissance-Stil.
Mehr Gegenwärtiges zu ebener Erd’ bietet sich dann an jeder Ecke der Altstadt. Ob die malerischen Arkaden, die in alteingesessene Kaffee- und Gasthäuser oder Geschäfte führen. Oder in moderne Lokale und Bars, die ein wenig an Wien erinnern. Möglichkeiten gibt es mannighaft: Die Innsbrucker sind ausgehfreudig – abends, vor allem am Wochenende, empfiehlt sich eine Reservierung. Angesagte Lokale wie „Die Wilderin“ (uriges Ambiente, streng nachhaltige, saisonale Küche), „The Glorious Butcher“ (Burger) oder die hippe Bar „Kater Noster“ (kreative Cocktails) sind dann sehr gut besucht. Den Spagat zwischen Urbanität und Sport schaffen ebenso viele Hotels. Das moderne „Stage12“ etwa liegt mittendrin auf der Maria-Theresien-Straße, Skier und Snowboard gehören für viele Gäste zum Reisegepäck.
Wer übrigens derzeit die Eröffnung der Schanigartensaison kaum mehr erwarten kann: Vor allem die Arkaden-Lokale halten auch in der kalten Jahreszeit im Freien Tische bereit.
Hall in Tirol: Heute moderne Kleinstadt, im Mittelalter durch Salzhandel und Münzprägung sehr reich, nur 8 Kilometer von Innsbruck.
Schwaz: Die alte Silber- und Bergbaustadt beeindruckt mit ihrem reichen Erbe, 30 Kilometer entfernt.
Wattens: Das einstige Bauerndorf ist heute für Swarovski bekannt. Das Stadtmuseum ist zu empfehlen. 17 Kilometer von Innsbruck.