Lust auf oesterreich

In der Weihnachtsbäckerei…

Durch Ausgrabungen konnte belegt werden, dass bereits vor Christi Geburt zu Festzeiten rituell gebacken wurde. Dabei wurden Kleingebäcke – sogenannte Gebildebrote – in unterschiedlichsten Formen und mit verschiedenen Zutaten für besondere Anlässe zubereitet. Vermutlich kommt der Brauch der Weihnachtskekse aus mittelalterlichen Klöstern. Denn dort wurde zum Gedenken an die Geburt Jesu erlesenes Backwerk hergestellt. Dabei handelte es sich meist um einfache Formen des Lebkuchens. Die kunstvollen Kekse, die heute oft üblich sind, gehen vermutlich auf die Biedermeierzeit zurück.

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Die Kochbücher unserer Omas bieten doch nach wie vor die besten Weihnachtskekse. Wussten Sie, dass es dabei besondere regionale Köstlichkeiten gibt? Heute möchte ich Ihnen aus allen 9 Bundesländern je eine der Bäckereien vorstellen.

Wien:

Die Wiener Feinbäckerei bietet etliche Variationen. Besonders bekannt sind unter anderem die Wiener Hausfreunde. Sie sind die Antwort auf italienische Cantuccini und für alle Liebhaber von Trockenfrüchten, Aranzini und Nüssen die idealen Weihnachtskekse.

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Burgenland:

Der Name verrät bereits, woher diese Leckerei kommt – die Burgenländer Kipferl. Der mürbe Teig wird mit einer nussigen Fülle bestrichen und eingerollt. Von der Teigrolle werden dann die einzelnen Kipferl mit einem Löffel oder mit einem Glas heruntergezwickt.

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Niederösterreich:

Ganz besonders schnell können Mistelbacher Taler zubereitet werden. Die Keksausstecher dürfen in der Lade bleiben und der Teig wird einfach zu einer Rolle geformt, von der die Kekse als runde Scheiben abgeschnitten werden.

Für etwa 35 Stück

  • 175 g Butter
  • 100 g Staubzucker
  • 125 g geriebene Haselnüsse
  • 200 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • ½ TL Zimt
  • ½ TL Kardamom
  • Schale einer halben Orange
  • Einen Schuss Zitronensaft

Die Butter schaumig rühren. Mit den restlichen Zutaten vermischen und zu einem Teig verkneten. Diesen in eine Rolle mit einem Durchmesser von etwa 4 cm rollen und für mind. 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.

In dünne Scheiben schneiden und mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Bei 180 °C 10 bis 15 Minuten lang backen.

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Oberösterreich:

Aus dem oberösterreichischen Mostviertel kommen die leckeren Mostkekse. Wie es der Name schon verrät, wird diese Weihnachtsbäckerei mit Most verfeinert. Als Alternative für alkoholfreie Kekse kann stattdessen aber auch Apfelessig oder Apfelsaft von säuerlichen Äpfeln verwendet werden.

Salzburg:

Aus Salzburg kommt der Goldegger Stollen – ein mit Trockenfrüchten, Aranzini und Nüssen verfeinerter Germstollen der mit Marzipan umhüllt ist. Wenn Sie kein Marzipan mögen, dann lassen Sie es weg. Er schmeckt auch ganz hervorragend ohne die süße Hülle.

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Tirol:

Auch hier verrät bereits der Name, woher sie stammen – die Tiroler Almnüsse sind ein altes Traditionsgebäck. Dafür wird der Teig zu Kügelchen geformt, diese werden dann in Butterschmalz herausgebacken und in einer Zucker-Zimt-Mischung gewälzt.

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Vorarlberg:

Etwas aufwendigere Kekse sind die Vorarlberger Zwickerbusserl. Das sind Mürbteigkekse mit einer Baiserhaube. Nach dem Backen werden je zwei dieser Kekse mit einer Marmelade (zum Beispiel Marillenmarmelade) zusammengeklebt. Auch wenn diese Kekse etwas schwieriger zuzubereiten sind, zahlt es sich auf alle Fälle aus, denn sie schmecken phänomenal.

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Kärnten:

Die Dotterbusserl aus Kärnten sind in der Weihnachtsküche sehr beliebt, da für diese Kekse eventuell übrige Eidotter ihre Verwendung finden können.

Für ca. 25 Stück

  • 400 g Marzipanrohmasse
  • 64 g Staubzucker
  • 5 Eidotter
  • Abgeriebene Schale einer Zitrone
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • Kandierte Kirschen, Haselnüsse, Mandeln oder Dörrzwetschgen zum verzieren
  • Eiklar zum Bestreichen
  • 100 g Zartbitterkuvertüre
  • 20 g Kokosfett

Den Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Alle Zutaten mit den Händen zu einem weichen, klebrigen Teig vermischen. In einen Spritzsack mit der Sterntülle Nr. 10 füllen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Masse in walnussgroßen Rosetten darauf dressieren und in die Mitte je ein Stück Belegfrucht oder Nuss setzen.

Die Busserln im Ofen auf Sicht etwa 4 Minuten backen. Anschließend sofort mit Eiklar bepinseln und auskühlen lassen.

Die Kuvertüre mit Kokosfett in einer kleinen Schüssel in einem lauwarmen Wasserbad schmelzen lassen und glatt verrühren. Den Boden der Busserln in die Kuvertüre tunken und auf Backpapier trocknen lassen.

Rezept von https://www.servus.com/r/dotterbusserl

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Steiermark:

In der Steiermark dürfen natürlich Kürbiskernöl und -kerne nicht fehlen. Daher ist es nicht unüblich, dass hier Kürbiskernkekse ein Muss in der Weihnachtsbäckerei sind. Sie zeichnen vor allem die grüne Farbe und das nussige Aroma aus.

Für etwa 30 Stück

  • 250 g Weizenmehl glatt
  • 150 g kalte Butter
  • 100 g Staubzucker
  • 1-2 EL Kürbiskernöl
  • 2 Dotter
  • 1 Prise Salz
  • ½ TL Zimt
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • Marillenmarmelade zum Füllen
  • Schokolade zum Eintunken

Butter in kleine Stücke schneiden und mit dem Mehl auf der Arbeitsfläche verreichen. Die restlichen Zutaten, bis auf die Marmelade und die Schokolade zugeben und zu einem Teig kneten. Den Teig zu einer Kugel rollen und etwa 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und Kekse ausstechen. Die Kekse auf ein, mit Backpapier belegtem Backblech geben und im vorgeheizten Roh bei 190°C ca. 10 Minuten backen.

Jeweils 2 Kekse mit Marillenmarmelade zusammenkleben und die zur Hälfte in flüssige Schokolade tunken.

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Glutenfreier Genuss

Es gibt auch wunderbare glutenfreie Kekse. So kommen zum Beispiel Kokosbusserl, Windbäckerei, Florentiner und Zimtsterne von Haus aus ganz ohne Mehl aus. Wenn Sie an einer Glutenunverträglichkeit leiden, können Sie sich die Vorweihnachtszeit also trotzdem mit den kleinen leckeren Bäckereien versüßen.

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Wir wünschen viel Spaß beim Keksebacken!