Fenchel – Gewürz oder Gemüse?
Für die meisten bedeutet Fenchel die Nutzung als Gewürz. Fenchelsamen als Tee, wenn es im Bauch zwickt oder als Teil einer Brotgewürz-Mischung. Fenchel als Gemüse bietet aber noch viel mehr. Ob roh, gedünstet, gebraten oder gedämpft – Fenchel geht immer. Fenchel ist ein sehr vielseitiges Gemüse, er hat ein unverwechselbares Aroma, bringt einen mediterranen Touch in die Küche und hat gesundheitlich einiges zu bieten.
So exotisch Fenchel als Gemüseknolle für uns oft klingt, das Verbreitungsgebiet von Fenchel ist sehr breit, ob in Südeuropa, Nordafrika, die Kanarischen Inseln, Georgien, Pakistan bis nach Australien, Neuseeland und Hawaii wird Fenchel kultiviert. In Österreich setzen Gärtnereien und Landwirtschaft seit ca. 30 Jahren auf den Anbau von Gemüsefenchel, frisch vom Feld kommt er von Juni bis Oktober, sonst ist er aus dem Glashaus oder als Lagerware verfügbar.
Fenchel (Foeniculum vulgare) stammt aus der Familie der Doldenblütengewächse und ist damit eng verwandt mit Karotte, Sellerie, Dille und Petersilie. Die weißen Knollen wachsen bis zu einer Größe einer Faust, wiegen 250-400 Gramm und botanisch gesehen entsteht die Knolle als fleischige Verdickung der Blattstiele. Das Fenchelkraut - die gefiederten Blätter - erinnern an Dillkraut, es ist ideal als Dekoration für die Speisen oder klein gehackt als Gewürz zu verwenden. Vom Geruch erinnert Fenchel an Anis und oft geht es vielen Menschen wie beim Korianderkraut – man liebt ihn oder man mag ihn gar nicht. Meist gibt es nichts dazwischen.
A fennel a day….keeps the doctor away
Ja richtig gelesen, es geht einmal nicht um den berühmten „Apfel am Tag, um gesund zu bleiben“. Fenchel kann wie ein Apfel gegessen werden, einfach abbeißen und den frischen, knackigen Geschmack genießen. Der hohe Gehalt an ätherischen Ölen wie z.B. Anethol, Fenchon, Menthol gibt einen einzigartigen Geschmack und hat gesundheitlich einiges zu bieten, vor allem für Magen und Verdauung. Die Öle wirken blähungslindernd, verdauungsfördernd und Fenchel ist eines der wenigen Gemüse, das auch von empfindlichen Personen als Rohkost vertragen wird. Fenchel liefert wertvolle Ballaststoffe und wenig Kalorien, nur 19 kcal auf 100 g.
An Nährstoffen liefert er die Vitamine A, K, E, C, Folsäure, Beta-Carotin und die Mineralstoffe Magnesium, Kalzium, Kalium, Mangan und Eisen. Im Vergleich zu Orangen liefert Fenchel doppelt so viel Vitamin C! Fenchel schmeckt frisch am besten, da mit der Lagerzeit der Gehalt an ätherischen Ölen reduziert wird. Im Kühlschrank ist er für 1-2 Wochen gut lagerbar, in ein feuchtes Tuch gewickelt bleibt er frisch und knackig.
Fenchel in der Küche
Frischer Fenchel zeichnet sich durch eine helle Farbe, ohne braune Stellen, aus und das Fenchelgrün ist frisch und nicht vertrocknet. Die Fenchelknolle kann roh für Salate, Smoothies oder Vorspeisen verwendet werden. Die Knolle einfach waschen, evtl. das erste Außenblatt entfernen, wenn es sehr holzig und faserig ist. Je größer die Knolle ist, desto eher muss der Strunk entfernt werden, weil er holzig und hart ist. Bei kleinen Fenchelknollen kann alles verwendet werden. Am einfachsten ist die Knolle halbieren, vierteln und blätterig oder in Streifen schneiden.
Fenchelgemüse ist vielseitig verwendbar, ob gedünstet, gedämpft, gebacken oder als Einlagen in Suppen oder Eintöpfen. Er lässt sich ideal mit anderen Gemüsen kombinieren zB. in mediterranen Gerichten wie Antipasti, Risotto, Ratatouille oder pur. Sein aromatischer Geschmack passt sehr gut zu Fisch, Fleisch, Meeresfrüchten und für vegane/vegetarische Kombinationen mit Bohnen, Tofu oder Kichererbsen. Da Fenchel sehr geschmacksintensiv ist, braucht er wenige andere Gewürze, etwas Salz und frisches Fenchelgrün und schon ist ein schmackhaftes Essen fertig.
Zutaten:
- 1 Fenchelknolle
- 2 EL Olivenöl
- Saft einer halben Zitrone
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Fenchel waschen, Fenchelgrün abschneiden und beiseitelegen.
- Fenchel halbieren, vierteln, evtl. Strunk herausschneiden und Fenchel in Streifen schneiden.
- Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Fenchel darin bei starker Hitze für 4-5 Minuten braten.
- Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und mit Fenchelgrün bestreut servieren.
Tipp: Passt wunderbar zu Fisch oder gebratenem Tofu.
Fenchel als Ofengemüse
Gemüse der Saison z.B. Tomaten, Melanzani, Zucchini oder Kartoffeln, Kürbis und Stangensellerie – in mundgerechte Stücke schneiden, Fenchel vierteln oder grob in Stücke schneiden und alles auf einem mit Backpapier belegtem Backblech vermischen. Mit Olivenöl, getrocknetem Rosmarin, Salz und Pfeffer würzen, alles gut durchmischen und im Backofen für 30-40 Minuten bei 180 Grad backen.
2 Portionen
Zutaten:
- 1 Fenchelknolle
- 1/2 Zwiebel
- 2 EL Olivenöl
- 100 g Reis
- 2 Tomaten
- Pfeffer aus der Mühle,1 Prise Salz
Zubereitung:
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350–400 ml Wasser oder Gemüsebrühe, 2 Fischfilets (z. B. Wels, Zander, Forelle) Fenchel waschen, vierteln, Strunk herausschneiden und in dünne Streifen schneiden.
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Fenchelgrün fein hacken. Zwiebel schälen und fein hacken. In einem Topf 1 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen.
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Fenchel zugeben, kurz rösten und dann den Reis zugeben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken und mit Wasser oder Gemüsebrühe aufgießen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze 10–15 Minuten dünsten, hin und wieder umrühren.
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Inzwischen in einer beschichteten Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen. Fischfilets waschen und trocken tupfen. Die Filets zuerst an der Hautseite 3–5 Minuten braten, mit Pfeffer und Salz würzen und dann auch auf der zweiten Seite kurz braten.
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Tomaten waschen und in Würfel schneiden. Die Tomatenwürfel mit dem gehackten Fenchelgrün zum Fenchelreis geben. Alles gut durchrühren, bei Bedarf nochmals abschmecken. Fisch auf Fenchel-Tomaten-Reis anrichten.