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Kieferkrankheiten: Welche Therapien es gibt

Mein Sohn hat sich vor drei Jahren, im Alter von 15 Jahren, durch einen Sturz vom Fahrrad einen Unterkieferbruch zugezogen. Damals lehnte er eine Operation ab, seitdem leidet er unter einem Fehlbiss. Ist jetzt eine Korrekturoperation noch möglich?

Wenn es sich um einen erheblichen Fehlbiss durch in Fehlstellung verheilten Kieferknochen handelt, ist eine operative Korrektur zu empfehlen. Ist die Bissstörung eher geringfügig, kann auch eine kieferorthopädische (nicht operative) Behandlung helfen. Dabei handelt es sich um eine Regulierung des vorhandenen Zahnbestands in Richtung eines normales Bisses mit einer festsitzenden, an den Zähnen befestigten Apparatur.

Ich habe eine derbe bis harte Auftreibung am Unterkiefer (abnormes Knochenwachstum), die langsam größer wird, aber nicht schmerzhaft ist. Welche Untersuchungen sind für eine verlässliche Diagnose notwendig?

Ihre Schilderung legt den Verdacht auf einen Knochentumor nahe. Um zu unterscheiden, ob die Geschwulst gut- oder bösartig ist, ist neben der klinischen Untersuchung eine bildgebende Darstellung (Röntgen, Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Knochenscan) und darüber hinaus eine mikroskopische Gewebeanalyse nach Biopsie erforderlich.

Bei mir wurde eine große Unterkieferzyste festgestellt und eine Operation empfohlen. Ich habe aber keine Schmerzen. Muss die Zyste trotzdem operiert werden?

Ja. Es gibt dafür einige Gründe. Bei Ausdehnung der Zyste können Zähne in der Umgebung gelockert werden. Auch eine Irritation des Unterkiefernervs ist möglich. Ferner kann der Unterkieferknochen so geschwächt werden, dass er brechen kann.

Ich leide unter immer wiederkehrenden Prothesenfibromen (Bindegewebswucherungen), die schon mehrmals operativ entfernt werden mussten. Was kann man dagegen tun?

Die Hauptursache sind schlecht sitzende Prothesen, die zu einer chronischen Reizung der Kieferschleimhaut führen. Sind die Prothesen wegen eines massiven Kieferkammabbaues nicht entsprechend anpassbar, ist ein Kieferkammaufbau mit einem implantatgetragenem Zahnersatz zu erwägen.

Seit einigen Monaten leide ich an einer zunehmend schmerzhaften Kieferhöhlenentzündung. Das Röntgenbild zeigt im Oberkiefer einen beherdeten Zahn. Dieser selbst ist nicht schmerzhaft, da er schon wurzelbehandelt ist. Ist eine Operation notwendig oder genügen Antibiotika?

Durch die Einnahme von Antibiotika kann nur die Symptomatik auf Zeit (nicht auf Dauer) reduziert werden. Die Entzündungsursache kann in Ihrem Fall nur durch eine Operation (Wurzelspitzenresektion oder Zahnentfernung) allenfalls zusammen mit einer Ausräumung der Kieferhöhle beseitigt werden.

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Dr. Wantke am Tel. (01/526 57 60): Mi., 4. 12., 14 bis 15 Uhr, Anfragen per eMail: gesundheitscoach@kurier.at