Leben/Gesellschaft

Würgeschlangen bei Purbach ausgesetzt

Ein nicht gerade heimisches Haustier entdeckte eine Spaziergängerin am Sonntagvormittag zwischen Purbach und Donnerskirchen. Neben dem Radweg lag eine rund 2,5 Meter lange Boa constrictor. Die Passantin erstattete sofort Anzeige bei der Polizei. Als die Beamten auf dem Radweg eintrafen, fanden sie die Würgeschlange sowie zwei weitere Jungschlangen. Die Tiere wurden eingefangen und in den Reptilienzoo nach Forchtenstein gebracht.

"Wir haben die Schlangen für die weitere Behandlung in die Quarantänestation nach Wien gebracht. Sie waren in einem schlechten Zustand", sagt Tierpfleger Bernhard Puhr. Die Würgeschlangen waren unterernährt und wiesen auf der Haut einen starken Parasitenbefall auf. Um die anderen Tiere im Reptilienzoo nicht zu gefährden, wurden die Schlangen in Wien in Quarantäne genommen, wo sie in den nächsten drei Monaten ärztlich versorgt und ernährt werden. Gefahr sei von den Tieren keine ausgegangen, sagt der Tierpfleger.

Keine Gefahr

"Würgeschlangen sind erst ab einer Größe von drei Metern für Erwachsene gefährlich. Für Kinder können aber auch kleinere Würgeschlangen eine Gefahr darstellen, etwa wenn sie sich bedroht fühlen. Dieses Tier war knapp zweieinhalb Meter. Es war auch sehr schwach, kühl und ruhig, als es zu uns kam", sagt Puhr. Die Boa constrictor oder auch Königsboa hat ihren natürlichen Lebensraum im Gebiet von Mexiko, Zentralamerika bis hin nach Argentinien. Gegen den unbekannten Aussetzer der Schlangen wurde Anzeige wegen Tierquälerei erstattet.

Erst Mitte August hatte ein Spaziergänger in Jois im Naturerholungsgebiet Ochsengarten eine Python entdeckt (mehr dazu hier), die ebenfalls ausgesetzt worden war. Der Tierschutzverein "Vier Pfoten" fordert strengere Richtlinien für die Haltung exotischer Tiere