Leben/Gesellschaft

Warum riecht es nach Regen?

In den kommenden Tagen wird es so richtig kuschelig: Temperaturen um die zehn Grad und Dauerregen - das prophezeit der Wetterbericht. Statt über das herbstliche Wetter zu sudern, könnten Sie beim nächsten Small Talk mit ein paar Fakten über die häufigste Form des Niederschlags punkten:

Reine Formsache

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Auch, wenn es in unserer Illustration anders aussieht: Regentropfen sind nicht tropfenförmig. Diese Silhouette haben sie nur, wenn sie sich gerade von einem festen Gegenstand lösen. In der Regel sind Tropfen kugelig, ab einem Durchmesser von 0,5 Millimeter verformen sie sich. Der größte fotografierte Tropfen war neun Millimeter dick.

Es riecht nach Regen

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Diese oft gehörte Aussage ist keine Einbildung, sondern wissenschaftlich belegt. Aber warum riecht die Luft anders, obwohl Regen geruchlos ist? Die Lösung: Wenn es längere Zeit trocken ist, bildet sich auf Blättern ein duftender Film. Bei Regen werden die Geruchsstoffe freigesetzt. Am intensivsten nehmen wir übrigens das von Mikroorganismen produzierte, "erdig" riechende Geosmin wahr. Auch der typische Geruch während oder nach dem Regen hat einen Namen: Petrichor. Das Wort leitet sich aus dem Griechischen ab: petros bedeutet Stein, lchor bezeichnet eine Flüssigkeit, die, nach der griechischen Mythologie, in den Adern der Götter fließt.

Grenzfall

Wenn Sie im Westen Wiens wohnen und Regen nicht mögen, sollten Sie einen Umzug in östlichere Bezirke erwägen: Hier regnet es nämlich um 40 Prozent weniger als im Westen der Stadt, schreibt ORF-Meteorologe Marcus Wadsak in seinem Buch "Donnerwetter". Der Grund: Wien liegt an der Grenze des ozeanisch geprägten warmgemäßigten und des kontinental geprägten pannonischen Klimas.

Hund und Katz’

Obwohl auf der Insel natürlich keine Haustiere vom Himmel fallen, sagen Briten bei Starkregen: "Its’s raining cats and dogs". Die Redewendung kommt wahrscheinlich aus der nordischen Mythologie: Hunde galten als Diener des Sturmgottes Odin, Katzen wurden mit fliegenden Hexen assoziiert. Es könnte aber auch sein, dass das schlechte Kanalsystem und die unzureichende Müllentsorgung im 17. Jahrhundert "schuld" sind: Die Zustände könnten dazu geführt haben, dass tote Tiere durch die Gassen gespült werden.

Tierfreundlich

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Apropos Haustiere: Wie geht es Hunden und ihren Besitzern, wenn sie bei dem Sauwetter hinaus müssen? Nasses Fell wird schnell zur Geruchsbelästigung. Hunde verfügen über Talgdrüsen, die einen natürlichen Schutzfilm aufbauen. Neben Linol-Ölen entstehen organische Säuren und Aldehyde, die wasserlöslich sind. Wer das nicht riechen will, setzt sein Schoßhündchen in eine Tasche. Für die großen Brüder gibt es spezielle Regenmäntel – z. B. bei Bunter Hund in Wien oder in Fressnapf-Filialen.

Wasserfest

Jeder Schuhverkäufer bietet Imprägniersprays an, doch auf YouTube wird eine umweltfreundlichere Lösung vorgeführt, um sogar Stoffschuhe wie die legendären Converse wasserdicht zu machen. Mit einem Teelicht oder einer anderen Kerze die Schuhe fest einreiben. So werden sie mit einer etwas bröckeligen Wachsschicht überzogen. Dann mit einem Föhn erhitzen – und der Regen kann kommen. Für eine technische Innovation werden noch Geldgeber gesucht. Der Air Umbrella – er besteht nur aus einem Griff, der einen Schirm aus Luft aufspannt – steckt in der Testphase.