Leben/Gesellschaft

Von Männern begrapscht: Shell entfernt Pappfiguren

Das Kraftstoffunternehmen Shell entfernt in Malaysia lebensgroße Kartonfiguren einer Mitarbeiterin, weil Männer diesen gegenüber immer wieder obszöne Gesten gemacht haben und sie begrapscht haben. Anschließend haben sie Bilder davon im Netz verbreitet.

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Die Kartonfigur einer weiblichen Mitarbeiterin mit schwarzem Kopftuch und Shell-Uniform wurde an Tankstellen in Malaysia, einem mehrheitlich muslimischen Land, aufgestellt. Sie wurden an über 950 Shell-Stationen in dem südostasiatischen Land neben den Benzinpumpen platziert. Über der Kartonfigur steht auf einem Schild geschrieben: "Pandai awak pilih! Sekarang semua bahan api Shell ada DynaFlex, tau!" (auf Deutsch: "Gute Wahl! Alle Kraftstoffe von Shell beinhalten DynaFlex!")

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In den sozialen Medien haben sich Bilder verbreitet, auf denen Männer dabei zu sehen sind, wie sie die Kartonfigur küssen und unsittlich berühren. Die lebensgroße Figur zeigt die 25-jährige Nor Shafila Khairusalleh, die eine Shell-Station leitet und im November vergangenen Jahres Bekanntheit erreichte, weil ebenfalls mit einer Pappfigur von ihr in Flaschen gefülltes Wasser vermarktet wurde.

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"Diese Aktion beschämt mich"

Dem malaysischen Portal mStar sagte Nor Shafila, dass sie mit diesen Reaktionen nicht gerechnet habe. "Auch wenn es lustig gemeint war, beschämt es mich, weil das noch immer ich bin." Einer der Männer, der dabei fotografiert wurde, wie er die Kartonfigur küsste, hat sich mittlerweile entschuldigt, wie ein anderes malaysisches Nachrichtenportal berichtet. Für ihn sei die Aktion ein "Witz" gewesen. "Ich möchte mich bei ihrem Ehemann und ihren Familienmitgliedern für diesen Vorfall entschuldigen", wird er zitiert.

Shell teilte in einem Statement an die Presse mit, dass das Unternehmen die Aktionen der Männer "respektlos", "geschmacklos" und "zweideutig" findet. Das berichtet das US-Portal Mashable. "Wir dulden diese Respektlosigkeit nicht, die den Werten der Malaysier und denen von Shell komplett widerstrebt." Die Malaysier wurden außerdem gebeten, die Bilder nicht zu verbreiten.