Leben/Gesellschaft

Urlaubs-Konkurrenz: Handy versus Kamera

Man muss sie extra mitnehmen, sie sind schwerer als ein Handy und will man die Bilder gleich seinen Facebook-Freunden zeigen, geht das meist nur über Umwege. Es scheint nicht viel für die kompakte Digitalkamera zu sprechen. Auch die Verkaufszahlen spiegeln das wider. Jedes Jahr werden weniger Digicams verkauft, nur System- und Spiegelreflexkameras legen zu. Ein Grund für das Digicamsterben sind die Smartphones. Sie sind immer dabei, haben 5, 8, 12 oder sogar 41 Megapixel und können die Fotos direkt zu Facebook, Twitter oder anderen Diensten hochladen. Wozu also noch eine Digicam?

Objektiv

Einer der Unterschiede zwischen der Kamera eines Smartphones und der Digicam ist das Objektiv. Bei Handys kommt kein optischer Zoom zum Einsatz, sondern ein Digitalzoom. Zoomt man damit ran, nimmt die Bildqualität ab. Bei aktuellen Digicams findet man oft optische Zooms mit 10-facher oder höherer Vergrößerung. Nicht nur der Zoom macht den Unterschied, sondern auch die Größe der Linse. Bei einer Digitalkamera ist die Öffnung größer, durch die das Licht auf den Sensor fällt. Deshalb tun sich Handys bei Innenaufnahmen und Fotos im Dunklen oder wenig Licht schwerer als Digicams. Auch beim Blitzen haben die Digicams die Nase vorne. Die meisten Handys nutzen LED-Leuchten, die Bereiche weniger stark aufhellen.

Megapixel-Kampf

Noch immer eine beliebte Waffe im Marketing-Arsenal bei Digicams sind die Megapixel. Je mehr desto besser, scheint die Devise zu sein. Die Anzahl der Megapixel bestimmt die maximale Größe des Bildes. Das wird etwa relevant, wenn man ein Foto möglichst groß ausarbeiten möchte oder nur ein Detail aus einem Bild herausholen will. Für die normale Handy-Nutzung sind die Megapixel nur wenig relevant. Zeigt man die Fotos nur am Display her, ist es egal, ob sie mit 5, 8 oder 41 Megapixel gemacht wurden. Auch für den Upload auf Twitter oder Facebook sind die vielen Megapixel nicht wichtig, da die Fotos meist von den Handy-Programmen automatisch verkleinert werden, um einen schnelleren Upload zu ermöglichen.

Akku und Fokus

Beim Fotografieren oder Filmen mit dem Handy sollte man nicht vergessen, dass dabei viel Strom verbraucht wird. Passt man nicht auf, kann man im Urlaub dann schon mal am Nachmittag mit einem leeren Akku dastehen. Eine weitere Schwäche der Smartphones gegenüber Digicams: Das Scharfstellen aufs Motiv dauert länger und ist weniger präzise. Auch verwackelt man mit einem Handy meist leichter als mit einer Digicam.