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Doodles: Startseite des Internets wird diverser

Am vergangenen Muttertag war es wieder soweit: Das Logo über der österreichischen Google-Suche verwandelte sich wieder in ein Themenbild, ein sogenanntes Doodle. Seit 1998 spielt die Suchmaschine zu bestimmten Anlässen mit der Aufmachung der Suchseite, als die sich die Gründer Larry Page und Sergej Brin eine Auszeit nahmen um ein paar Tage auf dem Burning Man Festival in der Wüste von Nevada zu verbringen. Das erste Doodle war also als eine Art Abwesenheitsnotiz gedacht. Fast ein Vierteljahrhundert später gibt es ein eigenes Team, dass sich um nichts anderes als Doodles kümmert. 

Mittlerweile werden Doodles länderspezifisch ausgespielt, zum österreichischen Nationalfeiertag, zum Beispiel. Fast am häufigsten sind es Geburtstage von bekannten Personen, die in Doodles Eingang finden. Hin und wieder begibt sich Google mit den Doodles aber auch in gesellschaftspolitisches unruhiges Fahrwasser. Während der Corona-Pandemie waren auf der Suchseite etwa Aufrufe zum Impfen und Maskentragen zu sehen. Am diesjährigen Earth Day versuchte Google mit drastischen Bildern auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Nicht immer treffen Doodles auf einhelligen Zuspruch: Es ist auch schon vorgekommen, dass sich Google für Doodle-Designs entschuldigen musste. 

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Dass sich die Zeiten ändern, zeigt auch die Absichtserklärung Googles, dass Diversity auch in Doodles eine größere Rolle spielen soll. So soll künftig etwa das Artwork eines Doodles von jenen Gruppen gestaltet werden, die darin repräsentiert werden sollen. Beim Geschlechterverhältnis arbeitet man schon seit einigen Jahren nach dem Schlüssel 50:50 und auf non-binäre Personen wird nun auch mehr Acht gegeben. 

6 Fakten zum Doodle, die Sie womöglich nicht wussten

  • Über 5000 Doodles wurden bisher veröffentlicht
  • Das Doodle-Team umfasst weltweit ca. 150 Mitarbeiter
  • Fünf bis sechs Stunden dauert die Erstellung und Veröffentlichung eines Doodles im kürzesten Fall, über zwei Jahre im längsten
  • Doodles können an Geburtstage von bekannten Persönlichkeiten erinnern, es müssen aber keine runde Jubiläen sein und es darf sich nicht um eine lebende Person handeln
  • Ideen für Doodles kommen oft von Google-Mitarbeitern. Aber jeder und jede kann eine Idee für ein Doodle übermitteln, zum Beispiel im Rahmen von Doodle-Contests. Allerdings ist die Vorlaufzeit groß und jedes Doodle durchläuft einen strengen Auswahlprozess
  • Doodles dürfen keine kommerziellen Zwecke haben, zum Beispiel Werbung machen
  • Doodles sind höchstens 24 Stunden zu sehen
  • Es gibt ein Doodle-Archiv, dass auch nach Land durchsuchbar ist
  • Doodles sind längst nicht mehr nur statische Illustrationen, es gibt sie auch als Animation oder Videospiel. Im Jahr 2010 konnte man auf der Suchseite eine voll funktionsfähige Version von Pacman spielen