"Tatsächlich Liebe"-Parodie will Trump verhindern
Kein Weihnachten ohne "Tatsächlich Liebe". Für viele gehört der kitschige Film aus dem Jahr 2003 an den Feiertagen rum um den 24. Dezember einfach dazu. Das Team der Comedy-Show "Saturday Night Live" (SNL) hat eine Schlüsselszene des Streifens nun clever parodiert.
Konkret geht es um die Szene, in der Mark, gespielt von Andrew Lincoln, Juliet, gespielt von Keira Knightley, seine Liebe gesteht. Auf großen Kartonschildern beschreibt der unglücklich Verliebte, wie Juliet ihm sein Herz gestohlen hat.
Remake mit politischer Botschaft
Von der ergreifenden Romantik des Originals ist im Remake nicht viel geblieben. Vielmehr tritt darin eine politische Message zutage. Thematisiert wird das Zusammentreffen des Wahlmännerkollegiums (Electorial College), bei dem die Wahlmänner aller US-Bundesstaaten den neuen Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten wählen. Bisher hat die Wahl des US-Präsidenten Donald Trump am 8. November quasi nur indirekt stattgefunden. Am
In dem aktuellen Sketch tritt Clinton, gespielt von Komikerin Kate McKinnon, jedenfalls in die Rolle des verliebten Marks und drückt aus, was ihr vor dem Wahlgang der Wahlmänner wirklich am Herzen liegt. "Ich weiß, du bist einer der Wahlmänner", steht auf einem der Plakate geschrieben, das sie ihrem Gegenüber, gemimt von Cecily Strong, zeigt. Und weiter: "Und am 19. Dezember wird von dir erwartet, dass du Donald Trump wählst, aber (...) er ist verrückt."
Dann führt Clinton eine ganze Reihe von Trumps absurden Verhaltensweisen an, die gefährlich für die Zukunft des Landes sein könnten, darunter seine provokante
Dann spricht Clinton Klartext. Sie wisse, dass sie die Wahl verloren habe, aber sie sorge sich um das Land und bitte daher darum, nicht Trump, sondern "irgendjemand anderen" zu wählen. Auch Vorschläge hat sie parat - beispielsweise Schauspieler Tom Hanks oder Dwayne Johnson, alias The Rock.
Wahlmänner im Visier
In der Regel ist die Zusammenkunft der Wahlmänner nach der Stimmabgabe der Bevölkerung eine reine Formalität. Die Wahlmänner sind zwar eigentlich verpflichtet, dem Wählerwillen Folge zu leisten, tun sie dies nicht, gilt ihre Stimme trotzdem. Hier gibt es jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Bundesstaaten. Während die Wahlmänner in manchen Bundesstaaten in ihrer Entscheidung frei sind, also auch entgegen dem Wählerwunsch abstimmen könnten, sind die Wahlmänner in anderen Bundesstaaten per Gesetz – und zusätzlich oft per Gelöbnis an den Staat oder ihre Partei – dazu verpflichtet, nur für einen bestimmten Kandidaten abzustimmen. Einige Staaten sehen sogar 1.000 US-Dollar Strafe für Wahlmänner vor, die nicht den Wählerwillen repräsentieren. In anderen sieht das Gesetz vor, dass sogenannte "untreue" Wahlmänner ersetzt werden.
In der Praxis werden in jedem Staat nur die Unterstützer eines Präsidentschaftskandidaten als Wahlmänner bestimmt. Ein Wahlmann, der entgegen dem Wählerwunsch abstimmt, wird als "faithless elector", zu Deutsch "untreuer Wahlmann", bezeichnet. Obwohl es bereits mehrfach Wahlmänner gab, die entgegen dem Wählerwillen in ihrem Bundesstaat abgestimmt haben, wurde dadurch noch nie das Endergebnis einer Präsidentschaftswahl beeinflusst.