Nordlichter und Sami-Kultur: Norwegens Fjorde im Winter entdecken
Unglaublich, wie rasch sich die Stimmung ändert. Hier öffnet sich das Tal zu einem weiten See, fern am Horizont lassen sich verstreute kleine Inseln ausmachen. Da glänzen die Lichterketten an den Giebeln der alten Fischerhäuser von Bergen und verleihen dem Hafen einen romantischen Schein.
Die Konturen der Berge sind gut auszunehmen, ebenso die bunten Häuschen mit ihren leuchtenden Fenstern. Ein Genuss, diese Szenen an Bord der „Havila Castor“ erleben zu dürfen, nach dem Lunch mit einem Mosaik köstlicher Tapas im obersten Deck in der Lounge. Kaum kann man sich an der vorbeiziehenden Landschaft sattsehen.
Die Fahrt führt entlang schneebedeckter Berge, die weit über tausend Meter hoch aus dem Meer ragen, schmale Taleinschnitte lassen die tief stehende Mittagssonne durchscheinen. Ein mächtiger hölzerner Leuchtturm ragt einsam aus dem Wasser.
Motive und Farben wechseln ständig, Wolkenformationen wirken wie Kunstwerke. In den angelaufenen Häfen können die Besucher ins Leben der Einheimischen eintauchen. Dann tanzen eines Abends Nordlichter strahlend grün über das dunkle Meer und die hellen Gipfel. Welch mystischer Moment.
Drei Szenen einer Fahrt
Geirangerfjord – 15 Kilometer lang mit mächtigen Wasserfällen
Schneefelder und Nadelwälder reichen bis ans Ufer, das Wasser ist oft Hunderte Meter tief. Vor rund zwei Millionen Jahren haben Gletscher hier steil abfallende Täler geformt. Weiter hinten im Fjord kleben Bauernhöfe auf den schroffen Berghängen, wie Skageflå in 250 Metern Höhe, nur über einen steilen Fußweg zu erreichen. Die raue Schönheit der Landschaft ist beispielhaft für ein voll entwickeltes Fjordsystem, von der UNESCO als Weltnaturerbe dokumentiert.
Trondheim – Hafenstadt mit tausendjähriger Geschichte
Ein Spaziergang vom Hafen in die lebendige Universitätsstadt führt zu bunten Speicherhäusern, die sich im Wasser des Flusses Nidelva spiegeln. Über die Gamle Bybro, die alte Stadtbrücke mit ihren rostbraunen Holzpfosten aus dem Jahr 1681, erreicht man den Nidarosdom, die nördlichste gotische Kathedrale der Welt und Nationalheiligtum Norwegens. Sie wurde am Grab des Heiligen Olav erbaut, dem Schutzpatron des Landes.
Das Westportal mit der feinen Gliederung und den beiden Türmen ist faszinierend. Das Kreuzrippengewölbe entstand bei der Rekonstruktion im 20. Jahrhundert, denn der Dom war durch mehrere Brände im Mittelalter schwer beschädigt worden. Im südlichen Querschiff der Kathedrale überrascht ein Altar mit vier Halbbögen aus geölter Birke, die eine Christusfigur einrahmen, gestaltet von einer südsamischen Künstlerin.
Arktisches Tromsø – ein Besuch bei den Samen
Die Sami sind die älteste ethnische Gruppe im arktischen Europa, das sich über Regionen in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland erstreckt. Etwa fünfzehn Kilometer außerhalb von Tromsø lebt eine Familie der Sami mit ihrer Rentierherde. Unzählige Tiere scharen sich um die Besucherinnen und Besucher und hoffen, etwas vom Futter abzubekommen, das ihnen in Kübeln angeboten wird.
Den Menschen wird danach in einem warmen Lavvu (einem Sami-Zelt) Essen aus der Sami-Küche serviert – begleitet von „Joikings“-Gesängen, die ganz ohne Text verschiedene Stimmungen vermitteln. Die Erzählungen einer Sami erlauben Einblicke in die Lebensweise dieser Gruppe und ein besseres Verständnis für deren Kultur.
Anreise
Flug von Wien nach Bergen oder Oslo. -Kompensation: 27 € via atmosfair.de
Kreuzfahrt
Havila Voyages setzt auf der Hurtigrute, der traditionellen Postschiff-Route entlang der Küste von Norwegen, vier mit LNG betriebene Schiffe ein. Fahrtdauer von Bergen nach Kirkenes: sechs Tage
– Die Schiffe sind modern eingerichtet, auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle. Die Ausstattung mit Batteriepaketen soll eine bis zu vier Stunden lange emissionsfreie Fahrt ermöglichen (Ladung in den Endhäfen mit Strom aus Wasserkraft)
– Frühstücksbuffet und georderte Tapas zu Mittag
havilavoyages.com
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