Leben/Reise

Städtetrip nach London: Was kann ich nachts erleben?

And the crowd goes wild – am Ende tobt das Publikum im Londoner Prince Edward Theatre, singt bei „Wanna Be Startin‘ Something“ lauthals mit, als Hauptdarsteller Myles Frost seine Version von Michael Jackson nach zweieinhalb Stunden mit einem Tusch zu Ende bringt. Die Menge steht, shaked und klatscht, aufgeheizt von den 1980er-Hits „Thriller“ und „The Man in the Mirror“, die ebenfalls am Ende des Musicals performt werden.

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Jetzt versteht man als kontinentaleuropäischer Zuschauer den Hinweis im Foyer des ehrwürdigen Theaters, dass man doch bitte erst zum Schluss der Vorstellung aufstehen und mitsingen soll. Das – vorsichtig ausgedrückt – interessierte Publikum wäre ansonsten wohl durchgehend außer Rand und Band.

Man muss kein Fan von Michael Jackson sein, aber so ein „biographical jukebox musical“, wie es die Briten nennen, reißt mit. Und da ist London – abseits des Broadways in New York – der beste Boden, um sich kopfüber in die Musical-Szene zu stürzen. So kann ein Städtetrip nach London, der für viele ja nicht der erste ist, neu gewürzt werden.

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Die Musical-Auswahl in London ist riesig

Während man in Wien zwischen zwei Musicals wählen kann, stehen in der britischen Metropole jederzeit zwei Dutzend Stücke zur Auswahl. Mit „Hamilton“, „Hadestown“, „The Book of Mormon“ und „Tina Turner“ seien hier nur einige erwähnt.

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Legendäres West End

Das Prince Edward Theatre ist aktuell Spielort von „MJ – the Musical“ und ein historischer Theaterboden. 1930 eröffnet, wurden hier „Evita“ (1978) und „Mamma Mia!“ (1999) uraufgeführt. Allein die Lage ist legendär, entwickelte sich doch die Old Compton Street im Stadtteil Soho zu dem Unterhaltungs- und Vergnügungsviertel schlechthin. Restaurants, Cafés und Erotikshops reihen sich wie selbstverständlich nebeneinander auf.

Anreise Täglich Direktflüge Wien–London, etwa mit Austrian, British Airways, Wizz Air. CO2-Kompensation: 19 €, atmosfair.de

Jackson-Musical
Der mit vier Tony Awards ausgezeichnete Broadway-Hit wird in London hier gespielt: princeedwardtheatre.co.uk

Bahn-Paket zu MJ 
„MJ“ läuft  seit Nov. erstmals im deutsch-sprachigen Raum: Die ÖBB bieten ein Paket mit Nightjet-Fahrt nach Hamburg, Hotel und Eintritt an:
Infos auf railtours.at/de/events

Die Old Compton ist zudem das Zentrum der Londoner LGBT-Community. Auch an diesem kühl-britischen Herbstabend schieben sich vergnügungssüchtige Einheimische und internationale Touristen durch die Gassen des Viertels, strömen spätabends beglückt aus den Musical-Stätten und sogleich in die Pubs hinein.

Auf einen Drink in den Sky Garden

Wem dieses streetlife zu trubelig ist, kann ja von oben auf die Großstadtlichter blicken. Nicht neu, aber für viele ein Geheimtipp, ist der Sky Garden – Londons höchster öffentlicher Garten. 

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In einem Wolkenkratzer blickt man von einer mehrstöckigen verglasten Terrasse auf die Tower Bridge und „The Shard“ (direkt gegenüber auf der anderen Themse-Seite). Vorteil im Vergleich zum London Eye: Der Eintritt ist kostenlos (Reservierung empfohlen!).

Wer London kennt, aber nachts entdecken will, findet also genug Gelegenheiten für einen glitzernden Moonwalk.

Abends in London
– skygarden.london
– Für Kinder: Harry Potter Studio Tour, aktuell: Hogwarts im Schnee, wbstudiotour.co.uk
– Gruselig: „Jack the Ripper“-Tour abends, jack-the-ripper-tour.com
– Mehr Tipps: visitlondon.com

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