Leben/Gesellschaft

Darum haben die Gibbons lange Arme

Ein internationales Forscherteam um Lucia Carbone vom Primaten-Forschungszentrum Oregon hat erstmals die gesamte genetische Information von 5 Arten der südostasiatischen Gibbons geklärt. Vergleiche mit dem Ergbut des Menschen und mit unseren nächsten Verwandten, den Großen Menschenaffen, zeigen, dass wir alle vom gleichen Vorfahren abstammen, sich die genetische Inforatmion der Gibbons jedoch im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte schnell und stark verändert hat. Ein neues, springendes DNA-Element ist für die erhöhte Mutationsrate verantwortlich. Ihm verdanken die eleganten Kletterer unter anderem ihre langen, kräftigen Arme. Gene, die die Entwicklung hangelnder Fortbewegung begünstigen, werden bevorzugt an die Nachkommen weitergegeben. Die Studie, sie wurde in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht, erlaubt wichtige Einblicke in die Evolution der Menschenaffen.

Alle Inhalte anzeigen
Genetisch sind die Kleinen Menschenaffen, zu denen die Gibbons zählen, vom Menschen weiter entfernt als die Großen Menschenaffen (Schimpansen, Bonobos, Gorillas, Orang-Utans). Im Stammbaum der Primaten nehmen sie dennoch eine Schlüsselrolle ein, da sie sich als erste von der Erblinie der Großen Menschenaffen und des Menschen abgespaltet haben.

Gibbons leben in den Wäldern Südostasiens, von Nordostindien über Südchina bis nach Indonesien. Es gibt vier Gattungen, den Siamang, die Schopfgibbons, die Weißbrauengibbons und die Kleinen Gibbons.