Nikon lässt Kamera nur von Männern testen
Männer fotografieren gerne – Frauen aber auch. Beim japanischen Fotoapparat-Hersteller Nikon scheint das noch nicht angekommen zu sein. Zumindest erweckt die jüngste Marketing-Kampagne des Unternehmens den Anschein, als würden Frauen als Fotografinnen und Kundinnen nicht am Radar des Konzerns auftauchen.
Was passiert ist
Um die neue Nikon D850 Kamera zu promoten, bat man 32 Fotografen das Modell zu testen. Über Aktion und Ergebnisse informierte man die Öffentlichkeit unter anderem via Instagram. Und fügte hinzu, dass die Fotografen die Funktionen der Kamera gründlich durchchecken und dann ehrlich darüber berichten würden.
Das Problem: Unter den 32 Fotografen war keine einzige Frau.
"Das ist inakzeptabel"
Auf Twitter gingen die Wogen nach der Veröffentlichung des Postings hoch. Viele User und Userinnen bezeichneten die Kampagne als sexistisch und übten öffentlich Kritik an Nikon.
"Hey Nikon – Frauen sind auch Profi-Fotografinnen. Ziemlich großartige sogar. Das ist inakzeptabel", schrieb eine Userin. "Hey Nikon: Plant ihr eine Version der D850 nur für Frauen auf den Markt zu bringen? Eine pinke vielleicht", postete ein Nutzer sarkastisch.
Nikon reagierte prompt und veröffentlichte eine Stellungnahme. Darin wird erklärt, dass man zwar Fotografinnen eingeladen hätte, diese aber "unglücklicherweise keine Zeit hatten teilzunehmen". Man werde sich künftig mehr der Unterstützung von Fotografinnen widmen, heißt es in dem Statement weiter.
Im Netz betonten allerdings einige Fotografinnen, die in der Vergangenheit bereits Kooperationen mit Nikon eingegangen sind, dass sie sehr wohl Zeit gehabt hätten, um an dem Testlauf teilzunehmen – bloß habe man sie nicht eingeladen.
Die Netz-Gemeinde reagierte auf das offizielle Statement des Herstellers auch ansonsten ungläubig: