Naturschutz endet nicht an der Schutzgebietsgrenze
Von Martin Burger
Mit mehr als 26.000 Gebieten an Land und rund 17,5 Prozent der Landfläche der EU ist "Natura 2000" das größte Öko-Netzwerk der Welt. Allerdings mangelt es an funktionierenden Verbindungen, Grün-Korridoren zwischen den einzelnen Schutzgebieten. Nur über diese können sich seltene Arten fortbewegen, wandern und die Populationen langfristig genetisch stabil halten. Ein internationales Forscherteam, geleitet durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ hat nun erhoben, dass die Überwindung von Straßen für Vögel zwar kein Problem darstellt, für viele Amphibienarten aber fast unmöglich ist. "Tierarten, die großräumig agieren wie der Weißstorch oder der Wolf sollten mindestens länderübergreifend, am besten sogar international gemanagt werden. Tierarten, die weniger weit wandern, wie zum Beispiel der Feldhase oder der Laubfrosch, können dagegen auf Ebene der Bundesländer besser geschützt werden", resümiert Reinhard Klenke vom UFZ.