Leben/Gesellschaft

Österreichs Interesse an BDSM explodiert

Der Filmstart der Bestsellerverfilmung von "Fifty Shades of Grey" macht die Menschheit kribbelig, rein sexuell gesehen. Zumindest behauptet das Pornhub.com, einer der weltweit größten Pornografie-Anbieter im Internet. Die Auswertung ihrer Such-Daten seit dem Valentinstag, als der Film in die Kinos kam, zeige einen massiven Anstieg für BDSM-Clips. Die Abkürzung steht für Bondage und Sadomaso. Interessantes Detail: Am häufigsten wurde nach solchen Kurzfilmchen in Österreich gesucht.

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Das Phänomen ist bekannt, denn Blockbuster führen oft dazu, dass Produkte und Ideen verbreitet werden.Bambi etwa ließ dereinst den Konsum von Wildfleisch einbrechen. Im aktuellen Fall geht es weniger um Fleisch als mehr um das Fleischliche: Weltweit stieg die Suche nach Bondage-Filmen laut Pornhub um 20 Prozent, in den USA sogar um 25 Prozent. Am stärksten stieg das Interesse von Frauen, knapp 40 Prozent aller Userinnen suchten in den vergangenen Wochen nach Begriffen aus dem BDSM-Segment. Die Erklärung dafür liegt einerseits im überwiegend weiblichen Interesse an den Büchern und am Film. Andererseits gehen Experten davon aus, dass Frauen durch die Geschichte eine neue sexuelle Seite an sich entdecken. Im Film ist die weibliche Hauptrolle Anastasia Steele eine vermeintlich schwache Studentin, die vom dominanten Milliardär Christian Grey sexuell unterworfen wird, sich aber schlussendlich als starke Frau herausstellt.

Unterwerfung bis Sklave

Im Detail stiegen die Such-Zahlen für bestimmte Begriffe teils noch viel deutlicher: Von submission (Unterwerfung, plus 55 Prozent), bdsm (+ 42 Prozent) und dominate (unterwerfen, +40 Prozent) über chains (Ketten, +30 Prozent) und rope (Seil, +20 Prozent) bis zu slave (Sklave, +9 Prozent), master (Meister, +7 Prozent), punish (bestrafen, +6 Prozent).

Nebenbei meldet auch die Sex-Toy-Industrie (siehe dazu Bildergalerie unten) steigende Verkaufszahlen aufgrund des Filmes. Allerdings, gesteht man zerknirscht, ist man nicht so entfesselt wie erhofft. Auch der Kinoticket-Absatz geht zurück. Denn hohe Qualität unterstellen dem Film weder Kritiker noch die neuen Fans der BDSM-Pornografie.