Leben/Gesellschaft

Nach drei Jahren Streit: Das alte Spielefest kehrt zurück

Es war lange eine Institution in Wien, 2015 kam dann das Aus, es folgten drei Jahre der Holprigkeiten und des Streits: Das Wiener Spielefest im Austria Center war drei Generationen Kindern eine große Party, bei der sich Spielebegeisterte versammelten. Von 1984 bis 2015 fand es insgesamt 31 Mal statt und folgte immer dem Motto der beiden leidenschaftlichen Veranstalter Dagmar und Ferdinand de Cassan: Spaß haben, Spiele ausprobieren, aber keine kommerzielle Veranstaltung. Dieser Idee folgte in den vergangenen Jahren auch der KURIER, der immer rechtzeitig zu den Spielefesten den großen Spieletest unter den Kurier-Leserinnen und -Lesern durchführte.

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Am obersten Prinzip, keine Verkaufsmesse sein zu wollen, scheiterte irgendwann die Durchführung. Die Spieleverlage wollten verkaufen dürfen, die Veranstalter wollten genau das nicht. Die Finanzierung wurde immer schwieriger. In den folgenden Jahren versuchte die Reed Messe Wien eine ähnliche Veranstaltung großzuziehen, die wollte aber nicht so richtig in die Gänge kommen. Also integrierte man zuletzt nur einige Brettspiel-Verlage in die Modellbaumesse.

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Der Comeback-Versuch

Nun hat das Austria Center Vienna selber wieder Interesse entwickelt und will das traditionelle Spielefest (alle Infos dazu: www.spiele-fest.at) kommenden Herbst wieder auferstehen lassen - von 15.bis 17. November 2019.

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Susanne Baumann-Söllner, die Direktorin von Österreichs größtem Kongresszentrum, erklärt: „Das Spielefest war immer ein Fixpunkt im November, zu dem Wiener Familien und Spielbegeisterte ins Austria Center Vienna gekommen sind, um gemeinsam neue Brettspiele auszuprobieren. Uns ist es selbst ein großes Anliegen, diese Tradition wieder aufleben zu lassen, darüber hinaus haben wir in den vergangenen Jahren zahllose Anfragen von Seiten der Bevölkerung, Ausstellern und Medien erhalten. Daher verwandeln wir heuer unser Haus wieder für drei Tage in ein großes Spieledorf.“

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Ungeachtet aller digitaler Trends von Spielekonsolen und Online-Gaming ist die Begeisterung für Brettspiele nach wie vor ungebrochen. Denn nur hier besteht die Möglichkeit, sich mit Kindern oder Freunden mehrere Stunden an einen Tisch zu setzen und gemeinsam in fremde Welten einzutauchen. „Von diesem einzigartigen Erlebnis hat das Spielefest immer gelebt, so wird es auch heuer sein“, so Baumann-Söllner.

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Möglich ist dies sowohl direkt bei den Ausstellern an deren Ständen als auch im Rahmen großzügiger Spielebereiche. Selbstverständlich wird es auch wieder die bewährte „Spielothek“ geben, wo man sich Spiele ausleihen und von unabhängiger Stelle beraten lassen kann. In eigenen Kinder- und Jugendbereichen gibt es dazu noch zahlreiche Bewegungs- und Unterhaltungsangebote, damit wirklich alle Altersgruppen voll auf ihre Kosten kommen.

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Neu ist, dass man die Spiele auf dem Spielefest gleich kaufen kann - das verlangt der Handel, um bei solchen Festen dabei zu sein. Wichtig ist dem Austria Center Vienna, das man das Spielefest erstmals als Eigenveranstaltung durchführt, aber auch die Partnerschaft mit der Raiffeisenbank Wien und dem deutschen Spieleverlag W. Nostheide. „Wir wollen das Haus zukünftig vermehrt für die breite Bevölkerung öffnen. Daher ist das beliebte Wiener Spielefest eine echte Herzensangelegenheit von uns“, sagt Baumann-Söllner.

Große Tradition

1984 wurde das Spielefest auf Initiative der Wirtschaftskammer aus der Taufe gehoben, ab 1988 organisierten Ferdinand und Dagmar de Cassan im Rahmen der „IG Spiele“ das Spielefest und bauten es schrittweise zu Österreichs größter Spieleveranstaltung mit bis zu 70.000 Besuchern aus und machten Gesellschaftsspiele für ein breites österreichisches Publikum populär. Das Wiener Spielefest stand immer im Zeichen des gemeinsamen Ausprobierens neuer Gesellschaftsspiele im Kreis der Familie und Freunde. Dagmar de Cassan: „Ich freue mich sehr, dass im Austria Center Vienna wieder gespielt wird!“

2019 wird das Wiener Spielefest an drei Tagen öffnen (15.-17. November). Die Ticketpreise werden zwischen 7 Euro (Kinder 5-17 Jahre) und 10 Euro (Erwachsene) liegen – ab August erhältlich auf shop.raiffeisenbank.at und in allen Raiffeisenbanken mit öTicketservice.