Dieser Mann macht Burberry wieder hip
Von Maria Zelenko
Über Burberry ist in den vergangenen Jahren nicht viel gesprochen worden. Während Labels wie Gucci und Bottega Veneta sich mit neuen Design-Konzepten wieder an die Spitze der populärsten Marken bringen konnten, mangelte es der britischen Traditionsmarke am Haben-Wollen-Effekt. Was Alessandro Michele für Gucci und Daniel Lee bei Bottega Veneta geschafft haben, soll letzterer Designer nun auch für Burberry möglich werden lassen.
Trenchcoats und Wallabees
Lee zeigte nun während der London Fashion Week seine erste Kollektion für das Luxusunternehmen, das vor allem für seine Karomuster und Trenchcoats bekannt ist. Diese Tradition auf moderne Art und Weise zu interpretieren, ist wohl eine der größten Herausforderungen für den gebürtigen Engländer.
Die Vorbereitungen für seine Herbst/Winter-Kollektion 2023 führten Lee ins Archiv: Nach der Show lobte er den Archivar, der für ihn Referenzen zu Stoffen und Accessoires aus der Vergangenheit zusammengestellt hatte. Einige dieser Stoffe aus alten englischen Mühlen waren ein Jahrhundert alt. Lee verwandelte sie zu T-Shirt-Kleidern im Stil der 1920er Jahre und Chiffon-Looks, die für ein Wochenende im Landhaus gemacht wirkten.
Apropos Landhaus. Die Naturverbundenheit der Marke zelebrierte der Modemacher auch mit Gummistiefeln, Fake-Fuchsschwänzen und Enten-Strickhauben. Dazu gab es Trenchcoats und Umhänge zu sehen.
Im hart umkämpften Taschenbusiness hervorzustechen, ist eine Mammutaufgabe für sich. Lee entwarf große Accessoires, die dafür gedacht sind, auf den Boden geworfen zu werden, wie er nach der Show erklärte.
Als Trendschuh für den Herbst 2023 erkor Daniel Lee den Wallabee: Der Schnühschuh aus Rauleder - quasi eine mutierte Version des Mokassin - wurde 1967 von der Marke Clarks auf den Markt gebracht. Der Designer zeigte nun seine eigene Version des Kult-Treters.