Leben/Gesellschaft

Lerntafel verhindert Schulabbrüche

"Es wirkt" – so fasst der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann die Erfolge der Lerntafel zusammen. Ähnlich wie in den KURIER-Lernhäusern erhalten hier Schülerinnen und Schüler aus sozial schwachen Familien Unterstützung beim Lernen und bei den Hausübungen.

Die Lerntafel, die in Wien-Simmering beheimatet ist, hat nun in Wien-Donaustadt einen weiteren Standort eröffnet. In Simmering werden monatlich zwischen 340 und 400 Kinder aus rund 32 Nationen betreut. Geöffnet haben die Lernzentren täglich von Montag bis Samstag. Im 22. Bezirk wurde am Kagraner Platz ein weiteres 200 großes Zentrum eröffnet.

Die Erfahrungen sind gut, wie Hopmann aus Untersuchungen weiß: "90 Prozent schaffen das Schuljahr, 80 Prozent verbessern sich und fast alle haben eine positivere Einstellung zum Lernen."

Beziehung zum Kind

Geheimnis des Erfolgs sind die vielen freiwilligen Lernhelfer, die sich individuell um jeden Schüler kümmern, so Hopmann: "Für diese Art von Hilfe braucht es nicht unbedingt Pädagogen. Es ist die Beziehung zwischen Kind und Betreuer."

Auch wenn Privatinitiativen eine große Hilfe für viele Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien sind: "Das darf nicht heißen, dass sich die Schule aus der Verantwortung stehlen darf. Es ist ihre Aufgabe, sich um jedes Kind zu kümmern", sagt Hopmann. Die Lerntafel finanziert sich übrigens ausnahmslos aus Spenden, die vorwiegend für Raummiete und Sachleistungen verwendet werden.