Kiku

(Wort-)Bilder, Videos, Raps

Zeichnungen, Plakate, berührende Texte – Gedichte und Aufsätze -, Videos, Raps – vielfältig waren die Projekte Jugendlicher, die sich mit dem Thema Frieden auseinandersetzten. 18 von 50 eingereichten Projekten für den zweiten Wiener Jugend-Friedenspreis waren Dienstag zur großen Gala im ehrwürdigen Festsaal des Wiener Rathauses eingeladen. Und selbst dieser große Raum war an diesem Tag fast zu klein. Gut 400 Kinder und Jugendliche – samt begleitenden Lehrkräften ließen den Saal, der einige an die Potter’sche Zauberschule Hogwarts erinnerte, fast „übergehen“. Entsprechend dem Thema ist dieser Preis kein Wettbewerb – alle projekte werden gleichwertig vorgestellt.

Gebärdensprache

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Von blumigen Wortbildern – Friede ist wie Sonnenauf- und -untergang, wie ein Regenbogen, ein Leuchtturm im Leben, eine bunte Blumenwiese – farbenprächtigen und aussagekräftigen Plakaten, Zeichnungen, Videos bis hin zu konkreten Aktivitäten reicht der Bogen. So gab es etwa ein gemeinsames Backen von gehörlosen Teilnehmern eines Kurses mit gehörlosen Flüchtlingen. Apropos gehörlos: Die gesamte Veranstaltung wurde live und simultan in Gebärdensprache übersetzt – dabei gab’s vor allem viel Applaus – für Hörende das klassische Klatschen, für nicht oder schwer hörende das schnelle Drehen der erhobenen Hände – als sogar die der Live-Auftritt eines Rap-duos gedolmetscht wurde.

Wie kann's zu Krieg und Diktatur kommen?

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Mehr als beeindruckend der erste Act: Jugendliche der Neuen Mittelschule Aderklaa (Floridsdorf) spielten Szenen nach dem Jugendroman-Klassiker „Die Welle“. Todd Strasser, besser bekannt unter seinem Pseudonym Morton Rhue, hatte das reale schulische Experiment eines US-Lehrers (Ron Jones) verarbeitet. Er wollte seine Schüler_innen erleben lassen, wie leicht es sein kann, sich verführen zu lassen und gegen Außenseiter zu hetzen. Die Jugendlichen spielten das so beeindruckend, glaubhaft, dass es auffallend konzentriert, angespannt ruhig im ganzen voll besetzten Saal war. Und in der Pause danach gestanden jene Jugendlichen, die als Mächtige agiert hatten, dass sie schon auch diese Macht über andere ausgekostet hätten. Andere, die in Opfer-Rollen geschlüpft waren, „haben das schon auch ein bisschen gespürt, „dass das nicht so angenehm ist“. „Seither hat sich in der Schule schon ein bisschen was verändert, wir schauen mehr drauf, wenn jemand gemobbt wird und gehen dazwischen“, so Laura Simić, die die Lehrerin gespielt hatte, zum KiKu.

Unterschiedlichkeit akzeptieren

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Die Gala wurde eingeleitet durch Statements von Rathauspolitiker_innen wie dem Bildungs-, Jugend- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky, der Gemeindrätin Tanja Wehsely, die den Jugend-Friedenspreis ins Leben gerufen hatte und ihrem Kollegen Heinz Vettermann. Der Stadtrat meinte, dass sicher fast 100 Prozent der Menschen in Wien in Frieden leben wollen – aber dazu müsse jede und jeder Einzelne beitragen – indem alle akzeptieren, Menschen zu sein, keiner besser als die/der andere.

Kurze Infos zu allen vorgestellten Projekten und den Klassen bzw. einzelnen Jugendlichen, die sie gemacht haben, in der Bilderstrecke.

In einer zweiten Galerie findest du dann auch Schnappschüsse – unter anderem von den anderen Programmpunkten.

www.friedenspreis.at/

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