Welches Bildungs-Los ziehst du?
Von Heinz Wagner
Jede und jeder hat die gleichen Chance. Genau 100 Schritte bis zum Bildungsziel. Ohne Würfel. Auf einem einfachen Spiel"brett", das du dir kostenlos aus dem Internet runterladen und ausdrucken kannst. Dazu je fünf Ereigniskarten für die vier verschiedenfärbigen Spielfiguren. Für deine Figur zeihst du aber auch ein "Bildungs-Los". Und da ist jedes anders. Nur um die zwei extremen Pole zu zitieren:
Deine Mutter ist Besitzerin einer Boutique. Dein Vater ist Investmentberater. Pro Monat stehen euch mehr als e 10.000,-- zur Verfügung.
Und im Gegensatz dazu:
Deine Mutter ist mit dir aus Turkmenistan geflüchtet. Dein Vater ist bei einem großen Feuer in eurem Dorf gestorben. Pro Monat stehen euch 720 Euro zur Verfügung.
Weiterrasen oder sitzenbleiben?!
Die unterschiedlichen Ausgangspositionen schlagen sich auch in den Ereigniskarten nieder:
Die Spielerin/der Spieler mit dem erstgenannten Bildungs-Los beginnt beispielsweise bei ersten Ereignisfeld (Volksschule, Mitte dritte Klasse) so: Du spielst Geige und Klavier. Das ist in eurer Familie üblich. Beim Schulkonzert hattest du einen Solo-Auftritt. Sogar die Frau Direktor hat bemerkt, dass du besonders begabt bist. Du darfst 10 Schritte extra machen.
Hast du das Los mit den 720 statt der monatlichen 10.000 Euro gezogen so findest du beim selben Abschnitt ein ganz anderes "Ereignis": Du hast viele sehr spannende Fähigkeiten (z.B. kennst du alle Straßenbahnlinien Wiens) und sprichst oder lernst mittlerweile 3 Sprachen (Turkmenisch, Deutsch und Russisch). In Rechnen hast du KEIN Verständnis. Für dich ist besser, wenn du dieses Jahr wiederholst.
Doch nicht so gleich die Chancen?! Wer wird da wohl mit 100 Schritten locker das Ziel erreichen und wer vielleicht nicht?
Genau das wollen die Kinderfreunde mit diesem Spiel anschaulich machen!
Auf deren Homepage kannst du die Teile downloaden. Und damit spielen.
Würdest du das Bildungsvolksbegehren unterzeichnen?
Das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf Mitbestimmung sind wichtige Rechte für SchülerInnen und sind auch in der österreichischen Bundesverfassung verankert. Das Volksbegehren dürfen - leider - wie bei Wahlen nur Menschen ab 16 Jahren unterschreiben. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft ermöglicht dir, wenigstens einen Online-Fragebogen zu den Volksbegehrensthemen auszufüllen - und am Ende in einem Feld dein eigenes dringendstes Anliegen zur Schule reinzuschreiben!