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Vom Untoten zum Kinostar

Um satt zu werden, saugen sie  nicht an den Hälsen von Menschen. Nein, Familie Dracula schlürft im  Jahr 2012 Bio-Naturblutersatz. Die Helden des  3D-Trickfilms Hotel Transsilvanien, der gerade in den Kinos läuft, haben wenig mit den Blutsaugern gemeinsam, vor denen sich die Menschen früher fürchteten. Auch Vampir Edward Cullen, der  seit Freitag im letzten Teil der Twilight-Filmreihe zu sehen ist, verzichtet auf  Menschenblut und jagt lieber Tiere. Vampire sind das Ergebnis von Aberglaube und Furcht. Vor Jahrhunderten litten die Menschen an vielen Krankheiten, für die es weder  Erklärung noch Heilung gab. Das Volk  suchte nach Schuldigen und war überzeugt, dass es  Untote sind, die nachts aus den Gräbern steigen und töten. Vor allem in Süd- und Osteuropa war der Vampirglaube  stark verbreitet. Die angeblichen Blutsauger galten als Wesen ohne Seele, die mit dem Teufel in Verbindung standen. Das erklärt auch, warum sie sich angeblich  nicht im Spiegel sehen  können und  Angst vor Weihwasser und  Kreuz haben.

Verdächtige Tiere
Sogar Tiere wurden verdächtigt, sich in  blutsaugende Vampire zu verwandeln.  Die in Südamerika und Teilen Asiens heimische Vampirfledermaus verdankt diesem  Irrglauben ihren  Namen. Tatsächlich ernährt sie sich aber vom Blut anderer Tiere. In Österreich war die Vampir-Hysterie unter den Menschen  wenig verbreitet.  Trotzdem beauftragte Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) ihren Hofarzt  Gerard van Swieten nachzuforschen. Sein Fazit: „Vampire erscheinen nur dort, wo die Unwissenheit noch herrscht“. Also: Alles Irrsinn und Humbug? Nicht für den irischen Schriftsteller Bram Stoker. Inspiriert von  den vielen Sagen und Erzählungen, schrieb er 1897 seinen Roman über Graf Dracula. Vorbild für die Hauptfigur war Fürst Vladislav III., der vor 500 Jahren in Rumänien herrschte. Angeblich mochte dieser keinen Knoblauch. Bram Stoker schrieb es nieder und vererbte diese Eigenschaft auf alle folgenden Vampirgeschichten.

 

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